Die aus dem Jahr 1976 stammenden bis zu 6-geschossigen Gebäuderiegel werden energetisch modernisiert. Im Einzelnen wurden die Flachdächer saniert, neue Kunststofffenster eingebaut, die Fassade mit einem Wärmeschutz versehen, die Kellerdecken gedämmt sowie eine kontrollierte Wohnungslüftung mit zentraler Abluft auf dem Dach und Einzelentlüftung in den Wohnungen eingebaut. Die Versorgung der Siedlung erfolgt durch Fernwärme. Die Gebäude erfüllen nach der Sanierung den Neubaustandard nach EnEV 2007, der sich im Bereich des Niedrigenergiehauses bewegt. Die Sanierung hat sich gelohnt: Dank der Baumaßnahmen konnten die Energieverbräuche bereits um 50 Prozent gesenkt werden. Das Ingenieurbüro ebök Planung und Entwicklung GmbH aus Tübingen führte die bauphysikalische Betreuung und die thermografische Untersuchung durch.
Bauherr ist die SOKA-Bau aus Wiesbaden, die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft sowie die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG, ein führendes Institut der Bauwirtschaft, das bundesweit einen Bestand von 11.500 Wohnungen bewirtschaftet. Erhalt und Qualitätssteigerung der Immobilien spielen hierbei eine besonders wichtige Rolle. "Wir sind sehr zufrieden mit dem positiven Ergebnis der Sanierung in Handschuhsheim, das durch die Thermographie belegt wird. Daher werden wir unser Konzept auch für die nächsten Bauabschnitte beibehalten", berichtet Hans-Jörg Wenz von der SOKA-Bau.
Eine besondere Herausforderung stellte die Suche nach einem sicheren Farbsystem für den Hellbezugswert 15 dar. Die kräftige dunkelrote Farbe, für die die Wohnsiedlung in Heidelberg bekannt ist, sollte nach einer Umfrage unter den Mietern beibehalten werden. Dies konnte durch den CarbonSpachtel von Caparol erreicht werden, die zur Aufnahme hydrothermischer Belastungen optimiert und daher auch für dunkle Farbtöne bis Hellbezugswert 15 geeignet ist. Die aus Luft- und Raumfahrt bekannte Carbonfaser, ein echtes High-Tech-Produkt, ist außerdem extrem belastbar, schlagfest und sicher in der Anwendung.
4.500 Quadratmeter Fassade wurden im 1. Bauabschnitt mit den besonders wärmedämmfähigen und thermisch unempfindlichen Capatect Dalmatinerplatten 12 cm gedämmt. Auf die Wärmedämmplatten wurde CarbonSpachtel aufgetragen. Der zweimalige Anstrich auf dem Siliconharzputz AmphiSilan K 30 erfolgte mit der Fassadenfarbe ThermoSan von Caparol. ThermoSan ist eine spezielle siliconharzbasierte Fassadenfarbe zum Schutz vor Algen- und Pilzbefall, bekannt für lang anhaltenden Feuchteschutz und für hohe Wasserdampfdurchlässigkeit. Im Carbon-Wärmedämm-Verbundsystem sind die Komponenten Spachtel, Putz und Fassadenfarbe perfekt aufeinander abgestimmt. Als Hauptfarbe wurde India 0 gewählt, für die Loggia-Flächen der Gelbton Palazzo 230. Die Balkonbrüstungen sind grau-weiß gestrichen. Ausführender Malerbetrieb war die Firma Kurt Glöckler GmbH, für das Projekt ist Winfried Büttner zuständig.
Die perfekte Teamarbeit aller beteiligten Firmen trug zum Einhalten des Zeitplans und dem guten Gelingen der Sanierung bei. Die Maßnahmen des 1. Bauschnitts, bei denen Kosten in Höhe von 1,5 Mio. Euro entstanden sind, wurden von April 2007 bis Oktober 2008 durchgeführt. Bis 2010 sollen zwei weitere Bauschnitte folgen. Gefördert wird die Maßnahme mit Fördermitteln des CO2-Gebäudesanierungsprogrammes der KfW.
"Bei unseren Projekten haben wir hohe Qualitätsansprüche. Wir wählen kompetente Fachkräfte und Sonderfachleute aus. Schon seit 25 Jahren arbeiten wir erfolgreich mit Caparol zusammen. Auch bei dem Projekt in Heidelberg sind wir sehr zufrieden mit der guten Betreuung vor Ort." Loben Hans-Jörg Wenz und der betreuende Architekt Wolfgang Barthel die Zusammenarbeit mit Objektberater Günter auf der Landwehr und Dr. Jürgen Jager (Caparol-Technik).
Die Mieter sind während der Sanierung in ihren Wohnungen geblieben, eine wöchentliche Sprechstunde vor Ort sorgte für die Klärung von Fragen und Problemen. Doch das Ergebnis überzeugt: Die Mieter der familienfreundlichen Anlage mit Spielplätzen und Grünanlagen sind sehr zufrieden mit der Sanierung. Die moderate Mieterhöhung wurde schon längst durch die spürbare Einsparung bei den Heizkosten kompensiert. Und auch die Umwelt freut sich über die CO2-Reduzierung.