Die Liebe zur Fotografie hat Cornelia Suhan von ihrem Vater geerbt, der als Architektur- und Industriefotograf in Duisburg seit 1946 ein eigenes Geschäft betrieb. "Sehr gern fotografiere ich außergewöhnliche Gebäude und Industrieobjekte; am liebsten aber porträtiere ich Menschen in ihrer Lebenswirklichkeit", berichtet die Fotografin. Ihre vielfach preisgekrönten "Menschen-Bilder" sprechen Bände: Wer genau hinsieht, entdeckt, wie intensiv sich das Erlebte im Gesichtsausdruck der Porträtierten spiegelt. Besonders eindringlich wirkt das vor Ruhrgebietskulissen. Hier findet sie ihre künstlerische Welt, zu der auch ihr ovales, blaues Eigenheim mit Fotostudio im Erdgeschoß gehört.
Fotogen Wohnen: Haus mit Ausstrahlung
"Blau hat eine beruhigende, positive Ausstrahlung, verleiht Zutrauen. Das ist mir besonders wichtig." Bis zur Entscheidung für den Farbton Lapis 0 aus der Caparol Color-Kollektion war es für Cornelia Suhan deshalb nur ein kleiner Schritt. Dabei wies ein besonderer Buntstift im Farbton Kobalt hell den Weg. "Die Leuchtkraft hatte es uns angetan. Intensiv und unverfälscht, ohne aufdringlich zu wirken." Mit der Fassadenfarbe Muresko konnte der Farbwunsch realisiert werden.
Den Auftrag für den Außenanstrich erhielt ein professioneller Verarbeiter. So sorgten Frank Stachowiak und seine Kollegen aus Bochum für ein makelloses Erscheinungsbild: "Wir waren zu Dritt mit den Putzarbeiten beschäftigt. Die Farbe haben wir mit breiten Lammfellrollen auf den gut durchgetrockneten Putz aufgetragen. Den kobaltblauen Farbton gab es nur von Caparol. Das Ergebnis hat mich in seiner Schönheit selbst überrascht", erinnert sich Stachowiak an die Ausführung. Und auch die Nachbarschaft im Leierweg zeigt sich von der eigenwilligen Farb- und Formgebung begeistert.
Den Außenanstrich trägt ein fünf Zentimeter dicker Wärmedämmputz auf 36,5er Mauerwerk aus Bimssteinen und Hochlochziegeln. "Geringer Energiebedarf ist durch diese Bauweise garantiert", weiß Stadtplaner Harry Lausch, der das Bauvorhaben von Anfang an begleitete. "Besondere Aufmerksamkeit verdient in dieser Lage auch der Schallschutz", so Lausch. Denn auf der mehrspurigen Bahntrasse hinterm Haus geben sich S-Bahnen und hin und wieder sogar ICE ein Stelldichein. Blickt man aus Cornelia Suhans Wohnzimmerfenster, scheint es, als säße man den Bahnreisenden vis à vis.
Nach nur einem Jahr Bauzeit ist Cornelia Suhan mit Tochter Lucca, ihrem Lebensgefährten und ungezählten Kameras in den Neubau eingezogen. Drinnen dominiert an Wänden und Decken aus geglättetem Beton schlichtes Weiß. Eingesetzt wurde die hierfür besonders gut geeignete Sylitol Bio-Innenfarbe: "Wir haben unseren guten Erfahrungen vertraut und uns bewußt für eine ergiebige Silikatfarbe von Caparol entschieden." Die Deckkraft von Sylitol war so gut, daß oft schon ein Anstrich genügte.
Industriegeschichte pur
Stadtplaner Harry Lausch kennt in Dortmund so ziemlich jeden Winkel. Der gebürtige Neuwieder hat den Ruhrpott während seines Studiums als Lebensraum entdeckt. Seine Diplomarbeit verfaßte er 1984 über "Brachflächen und Trampelpfade in der alltäglichen Stadt". Seither hat es ihm die Gegend um den Leierweg besonders angetan. "Wir befinden uns hier auf historischem Boden, auf einem Stück Industriekultur", sagt der Wahl-Dortmunder. "Wo heute der blaue Neubau steht, befand sich vormals die Gaststätte ‚Bei Opa Holz'. Viele Kumpels aus umliegenden Kohlezechen, Eisenbahner ebenso wie Stahlarbeiter kehrten dort beinahe täglich ein." Der Schankbetrieb hielt sich bis etwa 1966. Später wurde die Ruine abgerissen; die Landzunge lag über drei Jahrzehnte brach. Erst 1997 wurden die Grundstücke am Leierweg als Bauland ausgewiesen.
Achim Zielke
Blaues Haus Suhan Spezifikation: privates Wohngebäude mit integriertem Fotostudio
Nutzung: Keller (60 m²) + EG (60 m²) freiberuflich/gewerblich, OG + DG ("Allraum-Konzept", zus. 100 m²) zu Wohnzwecken
Grundstück: 400 m²
Standort: Leierweg 5, 44137 Dortmund
Besonderheiten des Baukörpers: Wände symmetrisch gerundet Fassadenanstrich: Muresko plus
Farbton: Caparol Color Lapis 0