Unter der Dachmarke Histolith hat Caparol jetzt alle Produkte zusammengefaßt, die zur denkmalgerechten Restaurierung, Rekonstruktion und Renovierung alter Bausubstanz benötigt werden. Schwerpunkt dieses Werkstoffprogramms sind Silikat- und Kalkfarben, die mit anorganischen, lichtechten und alkalistabilen Pigmenten abgetönt werden, aber auch Leinölfarben für Holzanstriche sowie mineralische Putze, Metallbeschichtungen und Ergänzungsprodukte.
Historische Gebäude zeigen häufig eine eigene Farbigkeit, die in gängigen Farbkarten nicht dargestellt ist. Mit der neuen historischen Farbtonkarte schließt Caparol diese Lücke. In Zusammenarbeit mit den Landesdenkmalämtern in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie dem Bistum Mainz wurden restauratorisch befundete Farben von denkmalgeschützten Gebäuden abgenommen und in die Farbtonkarte integriert. Sie soll in Zusammenarbeit mit weiteren Landesdenkmalämtern und kirchlichen Bauämtern in Deutschland erweitert werden. Ziel ist es, ein Planungsmittel zu erhalten, das ausschließlich befundete Farbtöne enthält. Um den Farbkreis zu vervollständigen, enthält die Karte derzeit auch noch unbefundete Farbtöne.
Auf der Rückseite der Farbtöne finden sich technische Daten (Hellbezugswert, L-C-H-Wert, Ausmischbarkeit in verschiedenen Farbsystemen). So kann der Nutzer vor Ort erkennen, ob der gewünschte Farbton mit dem bevorzugten Anstrichmittel zu realisieren ist. Verwendet werden historische Farbbezeichnungen wie etwa Terra di Siena, Goldocker und andere.
Mit der Histolith-Farbtonkarte gibt es ein Gestaltungsmittel, das auch erstmals Auskunft über die Stilepoche eines Bauwerks gibt. Aufgeführt ist zudem der Ort der Abmusterung, also Fassade, Innenwand oder Decke. Um die Überprüfbarkeit zu dokumentieren, sind neben dem Namen des Objekts auch Postleitzahl und Ort genannt.
Derzeit baut Caparol eine Datenbank auf, in der alle befundeten Farbtöne hinterlegt sind. Sie wird Architekten, Stadtplanern, Denkmalpflegern und Fachhandwerkern im Bereich historischer Bauwerke ermöglichen, durch die Eingabe der Postleitzahl regional befundete Farbigkeiten aus ganz bestimmten Stilepochen zu ermitteln.