Preisgekrönt
Das von der Manneimer Fay Gruppe entwickelte und realisierte Deluxe-Hotel hat im März den MIPIM Award 2006 in der Kategorie Hotels/Freizeitanlagen erhalten. Der als "Immobilien-Oskar" geltende Preis wird alljährlich in fünf unterschiedlichen Gebäude-Kategorien vergeben. Über die Auszeichnung freuten sich Professor Andreas-Norbert Fay, Vorstand der Fay Gruppe, Architekt Professor Demetri Porphyrios, London, der Betreiber Sir Rocco Forte sowie der Investor Commerz Grundbesitz-Ivestmentgesellschaft, Wiesbaden.
Als Executive-Architekt war die Architektengruppe GHPartner (www.ghp-architekten.de) für die Baueingabeplanung sowie die gesamte Ausführungsplanung und Bauüberwachung zuständig. Dipl.-Ing. Andreas Schling erläutert: "Auftakt und Herzstück des neuen Komplexes ist die historische denkmalgeschützte Villa Speyer, die 1904 im neogotischen Stil erbaut wurde. Sie wurde in enger Abstimmung mit der Denkmalpflege um ein Geschoß erhöht, wodurch ihre Dominanz auch nach der Fertigstellung des neuen, in weiten Teilen fünfgeschossigen Hotelkomplexes erhalten blieb. Das an ein Schloss erinnernde Hotel mit insgesamt 163 Zimmern und Suiten besitzt die mit 350 Quadratmetern Grundfläche größte Präsidentensuite Deutschlands. Sie genügt mittels Einbau von Stahlblechen und durchschusssicheren Fenstern höchsten Sicherheitsstandards.
Die Stadt Frankfurt bestand seinerzeit darauf, der Planung des Fünf-Sterne-Plus-Hotels einen Architekten-Wettbewerb vorzuschalten. Eine der prämierten Arbeiten war der historisierende Entwurf des Design-Architekten Prof. D. Porphyrios aus London. Prof D. Porphyrius steht für traditionelle Architektur und ist Berater von Prinz Charles sowie Gründungsmitglied und Treuhänder des Prince of Wales Institute of Architecture. Er hatte das Ziel, Alt- und Neubau miteinander in einen harmonischen Einklang zu bringen.
In der Villa Speyer sind der Eingangsbereich und die größeren Suiten untergebracht. Durch den Anbau von drei weiteren Flügeln, die U-förmig um einen zentralen Hof angeordnet sind, wurde ein sehr stimmungsvoller Innenhof mit Terrasse geschaffen, der mit seiner ruhigen Atmosphäre an einen klösterlichen Wandelgang erinnert. Insgesamt genügt das Gebäude in seiner baulichen Ausstattung modernsten Ansprüchen."
Luxus ihrer eigenen Art zeigen die insgesamt 126 Zimmer und 37 Suiten, die vom Londoner Interior-Designer Martin Brudnizki gestaltet wurden. Der Schwede, der in London Innenarchitektur studierte, bezeichnet seinen Stil als "edlen Minimalismus". Er konzipierte mit "klaren Linien", die mit Materialien, Texturen und Farben eine Einheit bilden. Zum Komplex gehört auch eine öffentlich zugängliche Tiefgarage mit 160 Stellplätzen sowie ein 750 Quadratmeter großer Wellnessbereich, direkt angrenzend an die Villa Speyer.
Die Malerarbeiten
Rund 3000 Quadratmeter Fassadenfläche wurden mit einem Capatect-Wärmedämm-Verbundsystem Energie sparend ausgestattet. Auf Empfehlung von Caparol-Außendienstmitarbeiter Horst Liedtke setzte der Malerbetrieb "Maler 2000" aus dem sächsischen Steiggra zehn Zentimeter dicke Mineralwolle-Dämmplatten ein, die mit einem mineralischen Putz in 3-mm-Körnung endbeschichtet wurden. Um eine möglichst hohe Wetterbeständigkeit der Außenflächen zu erzielen, folgte ein zweimaliges Auftragen einer speziell für die Fassadendämmung entwickelten Fassadenfarbe (Thermosan). Der Werkstoff ist mit einer Filmkonservierung ausgerüstet. Als Farbton wählte man ein zurückhaltendes Beige. Auch die Tiefgarage, die Aufzugsschächte und die Einfahrten wurden mineralisch gedämmt.
Alle Fenster-Gewände der Fassade wurden zusätzlich profiliert. "Dafür haben wir extra Brettprofile angefertigt", sagt Liedtke, "die farblich vom Hauptfassadenton in Sandsteingrau abgesetzt wurden. Insgesamt sind 296 laufende Meter Dekorprofile eingesetzt. Sie sind mit einer tieftemperaturelastischen, rissüberbrückenden PCC-Flex-Schlämme beschichtet. Dieses Produkt (Disbon 519) ist zweikomponentig und kunststoffmodifiziert. Der Schutzanstrich ist mehrfarbig und wurde als Marmorierung ausgeführt. Er orientiert sich hinsichtlich seiner Optik am Erscheinungsbild der Originalsteine.
Wilhelm Michel