Das Fachwerkhaus und die durch einen Garten verbundene Natursteinscheune stammen aus dem 15. bzw. 17. Jahrhundert. Der neu geschaffene Eingangspavillon bildet einen Übergangsbereich, sowohl zwischen den beiden Baukörpern als auch zwischen Straßenraum und Garten. Und dieses Entrée macht bereits das besondere Fingerspitzengefühl des Architekturbüros FRANKEN aus Frankfurt deutlich: Der neue Zugang fügt sich dezent ein und fällt gleichzeitig durch seine feine Gestaltung auf. Prägnant und wertig erscheint der Eindruck durch die äußere Hülle aus Kupferblech mit rautenförmigen Schindeln, den großen Glasfronten und dem eleganten Logo. Spannende Blickperspektiven durch die Glasflächen laden ein und machen Appetit auf mehr!
Vielversprechend geht es in den Räumen des Fachwerkhauses weiter. Auf verschiedenen Ebenen befinden sich die Gasträume mit ihrer Nutzung als Kaffeehaus und Weinstube. Beide Bereiche präsentieren sich ganz unterschiedlich und spiegeln besonders durch die Farbwahl verschiedene Stimmungswelten wider. Das Caparol FarbDesignStudio mit Dipl. Des. Martina Lehmann unterstützte hierbei mit seiner Expertise.
Das Kaffeehaus
Der erste lichtdurchflutete Raum grenzt an den verwunschenen Garten an, der mit einem Außensitzbereich rund um einen offenen Kamin besticht. Dieser Raum wird als Kaffeehaus genutzt und bietet ein helles, freundliches „Tag“-Szenario. Gebrochene Weiß- und Beigetöne lassen einen beinahe monochromen Eindruck entstehen. Der eingesetzte Wandfarbton 3D Marill 30 erinnert an ein milchhaltiges Heißgetränk. „Die sehr hellen, warmen Töne wirken wie eine ‚Hallo-Wach-Pille‘. Das passt, da wir gerne Kaffee und Tee als Muntermacher konsumieren. Obwohl eine unfarbige Atmosphäre in Weißnuancen vorherrscht, ist das Gesamtbild durch unterschiedliche Materialien und Texturen vielfältig und lebendig. Die Sinne werden sanft angeregt“, so Dipl.-Designerin Martina Lehmann vom Caparol FarbDesignStudio.
Der Malerfachbetrieb Bergmann aus Glattbach setzte Caparol Malerit als Anstrichmaterial ein, eine hochwertige Innenfarbe für Neu- und Renovierungsanstriche. Sie ist insbesondere in hochsensiblen Wohn- und Arbeitsbereichen verwendbar, da weder beim Verarbeiten noch Trocknen Geruchsbelästigung auftritt. Malerit ist leicht zu verarbeiten, deckt meistens mit einem Anstrich, trocknet sehr schnell, so dass die gestrichenen Räume ohne Wartezeiten schnell wieder genutzt oder bezogen werden können. Die Innenfarbe ist als Weißware konservierungsmittelfrei, emissionsminimiert und lösemittelfrei; zudem wasserverdünnbar, umweltschonend und geruchsarm und frei von foggingaktiven Substanzen.
Die Weinstube
Der zweite Raum ist etwas kleiner, farbiger und dunkler – er beherbergt die Weinstube. Hier ist das „Abend“-Szenario sofort spürbar. Aus den Vorschlägen des FarbDesignStudios favorisierte Nicole Franken von der FRANKEN Generalplaner GmbH aus Frankfurt die Farbnuancen 3D Amber 20 und Pinie 25, zwei verhüllte, naturnahe Farbtöne in Braun und Grün. Sie passen zum dunklen Eichenholz der alten Deckenbalken und dem Interieur mit seinen Holzbänken und gemütlichen Sitznischen mit Leinenkissen und -sitzauflagen. Ein natürlicher, ländlicher Eindruck entsteht, der subtil auch eine Brücke zur Winzertradition aufzeigt. Dabei wirkt das Ambiente durchaus modern und stylisch, besonders durch die Einrichtung und die Leuchten. Hier gibt es Parallelen zum Kaffeehaus, allerdings farblich differenziert. Der gleiche Leuchtentyp ist in der Weinstube rot und schwarz, im Kaffeehaus weiß gewählt. Gleiches gilt auch für die Stühle, die in Weiß und Holz zum Einsatz kommen.
Kacheln in Sonderfertigung
Trotz der Unterschiede der beiden Raumszenarien sind also zugleich verbindende Elemente erkennbar. Neben Leuchten und Bestuhlung gilt dies ebenfalls für die verwendeten Kacheln. Sowohl in der Weinstube als auch im Kaffeehaus kamen speziell gefertigte Keramikkacheln der Firma Kaufmann Keramik zum Einsatz. Sie bilden abstrahierte Kaffee-Untertassen in Cremeweiß sowie gewölbte Weinflaschenböden in klassischem Grün nach. Die grünen Kacheln sind logischerweise in der Weinstube zu finden, die hellen im Kaffeehaus. Der ungewöhnliche Keramikeinsatz knüpft an die historische Steingutproduktion des Ortes an. Die Garnrollen im Regal der Weinstube stellen ebenfalls einen Bezug zu den damaligen Webereien her.
Wirkungsvolle Effekte mit Metallocryl
In beiden Gasträumen unterstreicht noch eine besondere Kreativtechnik mit metallischem Charakter das stimmige Raumambiente: Metallocryl Interior im Farbton MET Amber 45. Die elegante und robuste Wandbeschichtung ist in der Weinstube im Bereich der Sitznischen und im Kaffeehaus hinter Spüle und Kaffeemaschine ein echter Hingucker. Mit der Dispersionsfarbe Metallocryl Interior gelingen vielfältige und edle Effekte. Dank der zahlreichen Applikationsmöglichkeiten entstehen kreative Oberflächen, die immer die Handschrift des Malerfachhandwerkers tragen. So lassen sich individuelle Ergebnisse erzielen - egal ob gespachtelt, gebürstet oder mit Quarzsand versetzt. Frank Jakob, Malermeister beim ausführenden Fachhandwerkbetrieb Maler Bergmann, erinnert sich: „Die Tafeln für die Rückwände der Einbauschränke kamen vom Schreiner. Wir haben sie in einem ähnlichen Farbton wie die Schlussbeschichtung grundiert. Das Metallocryl wurde dann im nächsten Arbeitsschritt mit einer Lammfellrolle im Kreuzgang aufgetragen und mit einem Dekowischer geradlinig egalisiert. In das Metallocryl-Material wurden von uns noch Microglasperlen eingemischt.“
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die „glänzende Eigenschaft" der Metallocryl-Beschichtung verleiht den Wänden im crux ihren einmaligen Charakter. Insgesamt drei Monate war Maler Bergmann vor Ort, um der Hofreite farblich neues Leben einzuhauchen. „Es ist alles ohne Probleme gelaufen, wie wir das auch von Caparol her kennen – ein für uns wirklich unkomplizierter Partner.“ Zufrieden ist auch Designerin Nicole Franken vom Architekturbüro FRANKEN: „Es ist ein schönes Projekt geworden. Das Interieur Design referenziert auf den Genius Loci Glattbachs als Künstlerdorf und früherem Standort von Weinanbau, Webereien und Steingutproduktion.“
Und auch Philip Dean Kruk-De La Cruz, Inhaber bei crux, freut sich: „Unsere Gäste fühlen sich in dem Ambiente sehr, sehr wohl und immer wieder werde ich gefragt, wie das entstanden ist. Einer meiner Schlüsselsätze ist dann: In allen Gesprächen bei der Einrichtung und der Gestaltung ging es um die Schaffung von ‚Wohlfühl-Atmosphäre‘. Farben und Materialien waren wichtig, so hängen bei uns auch keine Bilder. Wir sind nicht etepetete, nicht überkandidelt - bei uns finden die Gäste Wohlfühl-Atmosphäre!“
Birgit Jünger
BAUTAFEL
- Objekt: Kaffeehaus - Weinstube crux, Glattbach; https://crux-glattbach.de/
- Architekten: FRANKEN; https://franken-group.com/
- ausführender Betrieb: Maler Bernd Bergmann GmbH & Co.KG;
https://www.malerbergmann.de/ - Farbkonzept: Dipl.-Des. Martina Lehmann, Caparol FarbDesignStudio
- Verwendete Produkte: Caparol Malerit, Metallocryl Interior
- Jahr der Sanierung: 2022/2023