„Die Entwicklung dieses Bauteils kommt einem Schritt mit Siebenmeilenstiefeln gleich“, freut sich Heiko Riggert, bei der DAW-Firmengruppe in Ober-Ramstadt zuständiger Produktmanager für Innendämmsysteme. Denn: Dass ein Kunde nach fachgerechtem Einbau eines Capatect Innendämmsystems einen Schimmelschaden reklamiert, wird durch den IDS Thermowinkel praktisch ausgeschlossen. Dieses Plus an Sicherheit macht das raumseitige Dämmen für selbstnutzende Wohneigentümer, für die Wohnungswirtschaft und auch für Vermieter attraktiv. Planer, Architekten, Energieberater sowie das verarbeitende Bauhandwerk können sie als Neukunden gewinnen und sich den Wachstumsmarkt Innendämmung gezielt erschließen.
Erhebliches Marktpotenzial
Oliver Berg, technischer Leiter des Bereichs Fassaden- und Dämmtechnik bei Caparol in Ober-Ramstadt, hat ausgerechnet, dass in Deutschland gegenwärtig rund 35 Millionen Quadratmeter Wandfläche in energetisch sanierungsbedürftigen Wohnungen und Häusern für Innendämmmaßnahmen in Betracht kommen. Für das ausführende Bauhandwerk entspricht das einem realistischen Bedarf an Innendämmung von 4,325 Millionen Quadratmeter pro Jahr.
Wichtig ist, dass jedes in Frage kommende Gebäude bzw. jede Wohnung vor Beginn der Dämmmaßnahme spezifisch untersucht wird. „Für Standardsystemaufbauten haben qualitätsbewusste Anbieter die Funktionalität ihrer Innendämmsysteme anhand von hygrothermischen Simulationsrechnungen und Musterobjekten nachgewiesen. Eigene Berechnungen werden immer dann relevant, wenn das Objekt von einer Standard Wohnraumnutzung abweicht und z.B. von einer höheren Feuchtelast im Innenraum ausgegangen werden muss. Auch objektspezifische Besonderheiten wie Natursteinmauerwerk mit seinen unterschiedlichen Wasseraufnahmevermögen, eine exponierte Lage mit hoher Schlagregenbelastung oder außergewöhnliche Klimarandbedingungen sollten immer näher untersucht werden“, rät Oliver Berg.
Bauphysikalisch optimal
„Metalle wie Aluminiumblech leiten Wärme extrem gut. Beim IDS Thermowinkel handelt es sich um einen gelochten Aluminiumwinkel mit angeklebtem Armierungsgewebe, der ein Plus an Wärme in die von Schimmelbildung gefährdeten Bereiche einbindender Bauteile bringt“, erläutert Produktmanager Heiko Riggert das Funktionsprinzip. In der Praxis kann man sich das so vorstellen: Die Dämmstoffe beider Capatect InnenDämmSysteme bewirken eine Erhöhung der raumseitigen Oberflächentemperatur des Wandbildners um mehrere Grad Celsius. Der Aluminiumwinkel nimmt diese höhere Temperatur an und transportiert das Plus an Wärme gezielt in die Ecke zwischen einbindender Innenwand bzw. Massivdecke. Dabei erwärmt sich die Oberfläche der Innenwand genau an den Stellen, die bei herkömmlichen Dämmverfahren ohne begleitende Flankendämmung für Schimmel bekanntermaßen anfällig sein können. Damit nicht zu viel Wärmeenergie in das einbindende Bauteil fließt, ist der Metallwinkel wandseitig mit einem Dämmstoffstreifen hinterlegt. Die kälteste Stelle befindet sich folglich nicht mehr in der Ecke, sondern am anderen Ende des IDS Thermowinkels auf der einbindenden Innenwand, wo es schneller zu einer Erwärmung kommt. Das Risiko der Schimmelbildung im Bereich der Bauteilübergänge wird somit praktisch ausgeschaltet.
Systematisch weiter gedacht
Auch optisch vollbringt der IDS Thermowinkel ein kleines Wunder, denn er ersetzt den oft unerwünschten Dämmkeil am Übergang von Außenwand zu einbindender Innenwand sowie zwischen Außenwand und Zimmerdecke. In diesen Bereichen flächenbündig in den Beschichtungsaufbau des einbindenden Bauteils integriert, sorgt der IDS Thermowinkel für spürbar wärmere Oberflächen. Noch schöner: Obwohl er in verbautem Zustand dem Auge verborgen bleibt, wurde der IDS Thermowinkel jüngst vom Rat für Formgebung mit dem Iconic Award ausgezeichnet. Das ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass der Thermowinkel den häufig unerwünschten Dämmkeil als bislang unverzichtbares Element herkömmlicher Innendämmungen überflüssig macht.
Dass der IDS Thermowinkel im Zusammenwirken mit den verfügbaren Systemdämmstoffen die bauphysikalischen Gegebenheiten im jeweiligen Altbau nutzt, um ohne Zufuhr von Betriebsenergie die Oberflächentemperatur in den Ecken zu erhöhen, ist keineswegs selbstverständlich. „Der IDS Thermowinkel funktioniert im Zusammenwirken mit den IDS Dämmplatten wie eine fein dosierte Wandheizung, die allerdings keinerlei Betriebsenergie verbraucht. Gegenüber der reinen Erneuerung von Teilen der Heizungsanlage ist das Energiesparen durch gezieltes Dämmen mit einem Capatect IDS nach meinem Dafürhalten klar von Vorteil. Durch die höheren Oberflächentemperaturen der Außenwände verschwinden die bei ungedämmten Altbauten bekannten Zuglufterscheinungen, hervorgerufen durch ein zu großes Temperaturdelta zur eigentlichen Zimmertemperatur, und das Wohlbefinden in den eigenen vier Wänden steigt deutlich an“, so Heiko Riggert.
Geniale Entwicklung in zwei Ausführungen
Mindestens ebenso erstrebenswert dürfte für viele Menschen der Zugewinn an Wohnqualität in ihren eigenen vier Wänden sein. Bei Caparol haben sie die Wahl zwischen zwei Ausführungen, die sich vor allem hinsichtlich des Dämmstoffs unterscheiden: Das Capatect IDS Aktiv basiert auf EPS-Dämmplatten, in die spezielle Lamellen zur Feuchteregulierung eingearbeitet sind. Angekoppelt an die rückseitige Funktionsbeschichtung der Aktiv-Dämmplatte wird anfallendes Kondensat nach den Prinzipien der Kapillaraktivität proaktiv in Richtung Dämmplattenoberfläche zurückgeführt, wo es großflächig verdunstet. Das innovative Prinzip sorgt so für einen optimalen Feuchtehaushalt in der Wand.
Beim IDS Mineral bestehen die Dämmplatten aus porösem Calciumsilikat. Der mineralische Dämmstoff kann von Natur aus Feuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und bei geänderten Randbedingungen wieder abgeben. Er wirkt in hohem Maße feuchtigkeitsregulierend und darf ausdrücklich auch in häuslich genutzten Küchen und Bädern eingesetzt werden. Darüber hinaus ist er aufgrund seiner Baustoffklasse A1 besonders empfehlenswert für die raumseitige Dämmung in öffentlichen Bereichen (Kindertagesstätten, Kindergärten, Schulen etc.) und Fluchtwegen.
Fazit: Bessere Lebensqualität ist machbar
Fortschritte beim Klimaschutz durch eine zeitgemäße Gebäudedämmung zu erzielen – ob raumseitig von innen, von außen an der Fassade und/oder im Dachbereich –, ist unbestreitbar wichtig und sollte gegenüber Nachbesserungen an der technischen Gebäudeausstattung schon aus Effektivitäts- und Nachhaltigkeitsgründen Vorrang genießen. Jede Entscheidung für das Dämmen der Gebäudehülle liegt somit in gesamtgesellschaftlichem Interesse. Damit der Ausstoß des Klimakillers Kohlendioxid aus Wohngebäuden endlich sinkt, ist das raumseitige Dämmen als wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahme zu begrüßen. 12,5 Prozent aller Bestandswohnungen und Häuser in Deutschland kommen hierfür in Betracht. Das Gelingen jeder einzelnen energetischen Sanierung hängt in der Praxis davon ab, dass die bauliche Maßnahme – bei der Innendämmung genauso wie bei der noch effektiveren Fassadendämmung – ausschließlich mit Original-Komponenten des Systemanbieters ausgeführt wird, da die Produkte mechanisch und bauphysikalisch aufeinander abgestimmt sind. Außerdem sollte die Montage nur durch werksgeschulte Handwerker erfolgen, die etwas von Bauphysik verstehen. Mit qualifizierten Stuckateuren, Malern, Raumausstattern, Maurern und Trockenbauern kann das raumseitige Dämmen direkt beginnen, auf dass die erzielbaren Einsparungen von CO2 und Heizenergie umso rascher deutlich werden. Capatect InnenDämmSysteme leisten hierzu einen wirkungsvollen Beitrag.
Weitere Informationen
Caparol stellt auf der BAU 2015 in München beide Capatect InnenDämmSysteme vor. Fachbesucher können sich das Funktionsprinzip in Halle A6 am DAW-Gemeinschaftsstand Nr. 421 im Detail anschauen und erläutern lassen. Ausführliches Informationsmaterial steht zum Mitnehmen bereit und lässt sich darüber hinaus auch auf www.caparol.de/innendaemmung finden.