Aus den vier Siegerfassaden der Innungswettbewerbe Gelnhausen-Schlüchtern, Marburg, Wiesbaden-Rheingau-Taunus und der hessischen Vorrunde, die auf der Internetseite www.farbe-hessen.de präsentiert wurden, hat die Öffentlichkeit mit ihrer Stimmabgabe den Hessensieger beim "Großen Fassadenpreis Hessen 2010" gewählt.
Die Siegerehrung für den Hessenwettbewerb fand in der Klosterberghalle in Langenselbold statt. Die Ehrenpreise für die nominierten Malerbetriebe und den Hessensieger übergaben Regierungspräsident Johannes Baron und der Vorsitzende des Wirtschaftsausschuss des Verbandes, Jochen Honikel, im Rahmen der Powertagung Putz-Stuck-Trockenbau mit etwa 100 Teilnehmern in Langenselbold.
Zu den ausgezeichneten Malerbetrieben gehört der Malerfachbetrieb Maler Schmidt GmbH in Dreieich, der mit einer Fassadensanierung in der Wilhelm Leuschner Straße in Dreieich beeindruckte. Das in Vollziegel gemauerte Haus Baujahr 1911 wurde in den 60iger Jahren umgebaut und der Charakter des Hauses sehr verändert. Ziel der Sanierung war ein optisches Aufwerten sowie eine energetische Verbesserung des Gebäudebestandes. Alle Sandsteinausbildungen sind im Stile einer Illusionsmalerei "nur" aufgemalt. Realisiert wurde die energetische Sanierung mit einem Capatect-Wärmedämm-Verbundsystem.
"Die Herausforderung bestand darin, Optik und Dämmung in gestalterischen Einklang zu bringen", berichtet Jürgen Jörges, Geschäftsführer der Maler Schmidt GmbH. Die nicht mehr vorhandenen Rundbogenfenster im Erdgeschoss-Bereich wurden durch "Sandsteinbögen" wieder sichtbar. Die Erker, die einst das Haus geziert haben und unwiederbringlich entfernt wurden, waren Blickfang des Hauses. An ihre Stelle rücken nun die "Sandstein-Bossensteine" der Außenecken. Alle Fensterumrahmungen wurden ebenfalls mit "Sandstein-Umrahmung" ausgebildet. Abgestimmte Farbtöne ermöglichen ein Licht- und Schattenspiel. Für das Auge des Betrachters ist aus kurzem Abstand schon nicht erkennbar, dass es sich um eine gemalte Sandsteinarchitektur handelt.
Neben der hervorragenden Handwerksarbeit im Bereich der Fassadenoptik überzeugt auch die energetische Verbesserung. Der Verbrauch des Gebäudes lag mit 248,7 KWh/(m2a) im Bundesdurchschnitt. Durch aufeinander abgestimmte Sanierungsarbeiten, zu denen der Austausch der Fenster im ersten Obergeschoss sowie im Treppenhaus, das Dämmen der Kellerdecke sowie das Dämmen von Fassaden- und Dachfläche gehörten, gelang es, den Verbrauch auf 122,7 KWh/(m2a) (Primärenergiebedarf) zu senken. Dies entspricht einer energetischen Verbesserung von sage und schreibe 51 Prozent.
Beim Fassadenschutz kam mit der Siliconharzfarbe Amphisilan auf Basis der Nano-Quarz-Gitter Technologie ein Werkstoff zum Einsatz, der Vorteile von Nanostruktur, Kapillarhydrophobie und Photokatalyse in einzigartiger Weise verbindet. Zu den Vorzügen zählen unter anderem eine äußerst geringe Verschmutzungsneigung, die von den Mineralfarben bekannte Härte und Langlebigkeit sowie die für Dispersionen typische Kreidungsstabilität und Flexibilität - das alles bei hervorragenden Verarbeitungseigenschaften. Nicht zu vergessen die höhere Farbtonbrillanz und Ausbesserungsfähigkeit.