Zu seinen Vorbildern zählen dabei Niki de Saint-Phalle und Roy Liechtenstein. "Ich mag es plakativ, eindrucksvoll, poppig und knallig", sagt Kruse, der sich selbst als eine Art Dienstleister der Freude bezeichnet. Die 38jährige Frohnatur ist ein Autodidakt par excellence. Positiv auf Menschen einzuwirken, sie zum Lächeln, zum Staunen zu bringen, ist sein Ziel - und diesen Erwartungen wird er gerecht. Seine anspruchsvolle Tätigkeit setzt er mit viel Phantasie um.
Davon können sich insbesondere die Bürger in Heidelberg überzeugen, denen die von Kruse farbig gestalteten öffentlichen Verkehrsmittel wie Straßenbahn und Bus häufig begegnen. Zudem gibt es in der Region von ihm bemalte Sichtwände in Gaststätten und fröhlich-bunte Zaunelemente. Ein neues Projekt wird die Gestaltung eines Treppenhauses sein, womit sich Kruse konsequenterweise auch auf solche Innenräume fokussiert, die wegen ihrer Monotonie am ehesten künstlerische Anregungen vermitteln sollten.
Mehr Mut zur Farbe will Kruse forcieren, Zeichen und Signale setzen. "Meine Objekte sollen sich nicht ins Umfeld einpassen", sagt er und betont die Bedeutung von kräftigen Farbtönen: "Es ist viel zu viel Grau, Weiß und Braun in den Straßen. Deswegen müssen farbige Akzente her, die idealerweise Akzeptanz bei allen Altersstufen finden sollten", macht er seine Philosophie deutlich.
Freizeit- und Spaßbäder sind sozusagen optimal dazu geeignet, den Frohsinn des Künstlers aufzuzeigen. Marcus Steinhart, der mehrere solcher Erlebnisstätten betreibt, weiß das sehr zu schätzen. Er beauftragte Kruse mit der Gestaltung des Aqualandes in Köln und mit dem Entwurf eines gänzlich neuen Rutschenturmes im Miramar in Weinheim. Der alte Turm wurde zuvor abgerissen, für den neuen stellte Kruse zunächst ein Modell her.
Das immerhin 21,8 Meter hohe Bauwerk bringt die Formensprache des Künstlers in die dritte Dimension. Wer weiß, ob das nicht noch in die Formgebung ganz profaner Dinge wie zum Beispiel Verpackungen einfließen wird? Mit bemalten Lackdosen der Capalac-Edition jedenfalls hat Carsten Kruse schon für Furore gesorgt.
Die Verbindung zu hochwertigen Lacken und Farben resultiert dabei aus dem praktischen Anwenden dieser Produkte für die farbig gestalteten öffentlichen Verkehrsmittel und Fahrkartenautomaten, aber auch für größere Außen- und Innenwandflächen in den Spaßbädern. Hier fungiert Kruse einmal mehr als überzeugter Botschafter für Farbenfreude.
Wilhelm Michel