Capsulution Pharmas erstes Produkt, in Nanopartikel verkapseltes Doxorubicin, befindet sich für eine neue Indikation in präklinischer Entwicklung. Das neue Angriffsziel sind bösartige Hirntumore wie Glioblastome und Metastasen von Brust- und Lungentumoren. Herkömmliche Formulierungen des Breitband-Zytostatikums Doxorubicin lassen sich für diese Indikationen bisher nicht einsetzen, da der Wirkstoff die sogenannte Blut-Hirnschranke nicht passieren kann. Die bei NanoDel in der Vergangenheit entwickelten, biologisch abbaubaren PBCA-Nanopartikel (Poly-Butyl-Cyano-Acrylat) besitzen genau diese Fähigkeit, pharmakologische Wirkstoffe über die Blut-Hirnschranke ins Gehirngewebe zu transportieren. Die bereits in Ratten- und Mäusestudien erfolgreich getesteten Doxorubicin-Nanopartikel sollen in der zweiten Jahreshälfte 2009 an Patienten untersucht werden (Phase Ib/IIa). Wenn sich die sehr viel versprechenden Ergebnisse der Tierstudien am Menschen reproduzieren lassen, dann könnte diese Technologie einen therapeutischen Durchbruch bewirken, sowohl für die Behandlung von Gehirntumoren als auch anderer Gehirnerkrankungen wie Schmerz, Migräne, Depression und der Alzheimerschen Erkrankung.
"Die Kombination von NanoDels und Capsulutions innovativen Drug-Delivery-Techniken eröffnet außerdem neue Möglichkeiten für Wirkstoff-Applikationsrouten, die mit den gegenwärtig existierenden Delivery-Systemen nur sehr schwer zu erreichen sind", erklärt CSO Dr. Voigt. "Zusätzlich sind die orale Verabreichung von Proteinen und die spezifische Gewebeadressierung von Wirkstoffen zur Erhöhung der lokalen Bioverfügbarkeit und der damit verbundenen Verringerung unerwünschter Nebenwirkungen weitere wichtige Ziele", ergänzt CTO Prof. Radunz, ehemaliger Leiter der präklinischen Forschung bei der Merck KGaA.
"Vorteil der Anwendung neuer Formulierungen für schon marktgeführte Therapeutika wie Doxorubicin mit schlechter lokaler ZNS-Bioverfügbarkeit ist die signifikante Reduzierung von Entwicklungsrisiko, -zeit und -kosten im Vergleich zu einer pharmazeutischen Neuentwicklung", erklärt Dr. Joachim Bender (ex Bayer), der neue Vorstandsvorsitzende (CEO): "Das duale Geschäftsmodell aus Produktentwicklung und Lifecycle Management ermöglicht Capsulution Pharma aber nicht nur an der Wertschöpfung einer pharmazeutischen Produktentwicklung teilzuhaben, sondern auch das gesamte Potential seiner innovativen Formulierungstechnologien in Zusammenarbeit mit externen Partnern auszuschöpfen". So werden Capsulution Pharmas Formulierungstechnologien auch für schwer-wasserlösliche und instabile Wirkstoffe (Layer-by-Layer- und Polyelektrolyt-Komplex-Technologie) vor allem in kundenorientierten Projekten eingesetzt.
Prof. Dr. Dieter Berg, Aufsichtsratsvorsitzender der Capsulution Pharma AG, betont, dass die besondere Kombination der nanopartikulären Technologien beider Partner und das attraktive Entwicklungsprodukt gegen Gehirntumore das Unternehmen zu einem interessanten Partner machen. Hier biete sich eine gute Möglichkeit der Zusammenarbeit sowohl für Pharma- und Biotech-Unternehmen als auch für Investoren, die sich an Capsulution Pharmas Wachstumspotential beteiligen wollen.