Mit 274 Quadratmetern Standfläche gehörte der CCeV zu den größten Ausstellern der Fachmesse. Der Verband ist seit 2008 auf der JEC vertreten, in dieser Zeit hat sich seine Ausstellungsfläche nahezu versiebenfacht.
Automobilhersteller und CCeV-Mitglied BMW Group war zum ersten Mal mit einem Recruiting-Stand auf dem Gemeinschaftsstand vertreten. "Wir suchen vor allem Ingenieure und Techniker für die Bearbeitung von carbonfaserverstärkten Kunststoffen", so der Personalverantwortliche für das Thema CFK bei der BMW Group, Ralf Franke. Die Fachbesucher der JEC sieht Franke als ideale Zielgruppe für dieses Unterfangen. Unter dem Dach des CCeV fühlte sich der Autobauer äußerst wohl - "wir freuen uns auf eine zukünftige intensive Zusammenarbeit mit dem Verein", sagt Franke.
Allgemein hatten die Mitglieder des CCeV den Eindruck, dass die diesjährige JEC "die beste seit vier Jahren" gewesen sei. "Die Krise ist eindeutig vorbei", stellt Jochen Bieger von Premium AEROTEC fest. Die tiefgehenden Kunden- und Fachgespräche wurden abgerundet durch ein abendliches Come together am CCeV-Stand, bei dem die Fläche brechend voll war.
"Aus unserer Perspektive als Präzisionswerkzeughersteller für die Zerspanung von Composite-Werkstoffen können wir feststellen, dass die Serienproduktion von CFK-Komponenten immer stärker in den Fokus rückt. Während unsere Besucher auf der Messe in den vergangenen Jahren eher die generelle Machbarkeit spezieller Aufgaben klären wollten, wurden nun immer häufiger Fragen zur optimalen Bearbeitungsqualität, Vorschubgeschwindigkeiten und natürlich Standzeiten gestellt", erklärt Martin Danielczick von LMT ToolSystems. Die JEC hat ihn auch in diesem Jahr wieder durch die Qualität ihres Besucherspektrums und ihre Internationalität überzeugt. Rund 60% der Standbesucher bei der LMT kamen aus dem europäischen Ausland, China und Russland, aber auch die Maghreb-Staaten, Türkei und Nordamerika waren vertreten.
Marcel Klautzsch, Leiter Vertrieb & Technologie bei der WESTCAM Fertigungstechnik GmbH in Mils (Österreich), fand sein Unternehmen auf dem CCeV-Gemeinschaftsstand gut aufgehoben: "Gerade für uns als Tooling Spezialist war die große Standfläche in bester Lage eine hervorragende Möglichkeit, unsere Kompetenzen einem internationalen Fachbesucherkreis zu präsentieren."
Damit waren die CCeV-Mitglieder in Paris zur rechten Zeit am rechten Ort: "Vor allem der raschere Ausbau der Regenerativen Energien sowie die Umstellung auf die E-Mobilität wird zusätzlich dem Material CFK starke Marktimpulse geben", meint Bernhard Jahn vom CCeV. Im ersten Schritt wird hiervon die Windenergie (CFK-Versteifungen bei Rotorblättern) am stärksten profitieren. Auf dem Automobilsektor steht eine Premiere bevor: Die BMW Group wird 2013 mit dem elektrischen BMW i3 als erster Automobilhersteller weltweit ein Großserienfahrzeug mit einer Fahrgastzelle aus CFK auf den Markt bringen. Die Carbonfasern und Gelege bezieht das Unternehmen dabei aus einem gemeinsamen Jointventure mit SGL Carbon, ebenfalls Mitglied des CCeV. VW hat sich ebenfalls mit 8% an SGL beteiligt und verdeutlicht damit das Interesse der Automobilindustrie an CFK.
Der Optimismus vieler Aussteller auf der JEC geht schon so weit, dass sie mit einem Bottleneck bei der Carbonfaserherstellung rechnen. "Die Herausforderung an die EU-Faserhersteller wird es sein, rechtzeitig genügend Carbonfasern in ausreichender Qualität und zu niedrigen Kosten bereit zu stellen", sagt Jahn. Der zum Marktbericht des CCeV 2010 erstellte Trend für das Marktwachstum (2013 bis 2018 plus 12 %) könnte sich, so der Fachmann aufgrund dieser äußerst positiven Stimmung bereits als Understatement erweisen.