Bereits zum vierten Mal wurde heuer der CCeV Studienpreis für herausragende innovative Studienabschlussarbeiten im Composites-Bereich verliehen. „Der Preis steht für die hohe Wertschätzung, die der CCeV und seine Mitglieder der Förderung des Nachwuchses im wissenschaftlichen und industriellen Composites-Bereichs entgegenbringen“, unterstreicht Moderator und CCeV-Vorstandsmitglied Dr. Reinhard Janta. „Die Unterstützung junger Fachkräfte ist ein unverzichtbarer Baustein, um Innovation und Wachstum der Branche auch künftig zu sichern.“
Zahlreiche hochkarätige Bewerbungen
Vergeben wird der mit jeweils 1000 Euro dotierte CCeV Studienpreis jedes Jahr sowohl für die beste Bachelor- wie auch für die beste Masterarbeit zu Faserverbundwerkstoffen oder -technologien. Eine fünfköpfige Fachjury bewertet Innovationsgehalt, Zusammenspiel von Theorie und Praxis sowie Industrierelevanz der eingereichten Arbeiten.
Dieses Jahr mussten die Jurymitglieder Prof. Dr.-Ing. André Baeten (Hochschule Augsburg) , Günter Deinzer (Audi AG), Prof. Clemens Dransfeld (Fachhochschule Nordwestschweiz), Dr. Tilo Hauke (SGL Group) und Peter Schmuhl (Schmuhl Faserverbundtechnik) aus nicht weniger als 15 Bewerbungen auswählen – „eine schwierige Aufgabe, die gleichzeitig Qualität und Bedeutung des CCeV Studienpreises unterstreicht“, wie Janta nicht ohne Stolz bei der Preisverleihung bemerkte.
Mehrwert durch faseroptische Messsysteme
Bei den Bachelorarbeiten konnte sich Daniel Dickes mit „Isotherme Korrelation von Viskosität und faseroptisch gemessenem Brechungsindex eines Epoxidharzes“ durchsetzen. Einsatzmöglichkeiten sieht der 24-jährige Maschinenbauer etwa bei RTM-Prozessen in jeder Branche. Das entspricht Dickes Vorliebe für vielfältige Herausforderungen und Lösungsansätze, die ihn auch innerhalb seines Studiums zum Schwerpunkt Composites-Technologie brachte. Allerdings könnten „Industrien wie Automotive oder Windenergie, die bereits auf breiter Front Sensortechnik anwenden, mit dem beschriebenen Vorgehen besonders leicht einen deutlichen Mehrwert generieren“. Ob Dickes in dieser Richtung weiterarbeiten wird, vielleicht sogar im europäischen Ausland, lässt der jetzige Masterstudent noch offen. Die Faszination für die ebenso wandlungs- wie leistungsfähigen Verbundmaterialien bleibt ihm auf jeden Fall erhalten.
Kausch und Klemme aus Carbon
Die ausgezeichnete Masterarbeit von Simon Kleinwächter an der TU Berlin stellt einen “Vorschlag zur metallfreien Durchbildung einer Schlaufenverankerung aus Carbon” vor. Dass sich dieses leichte und enorm leistungsfähige Carbon-Bauteil besonders gut für Zugelemente wie Brückenseile oder Spannglieder eignet, unterstreicht die Absicht Kleinwächters, „den Einsatz solcher Hochleistungswerkstoffe im Bauwesen“ voranzubringen. „Nur durch Begeisterung für neue Werkstoffe und die Entwicklung innovativer Lösungsansätze können neue Kapitel im Bauwesen aufgeschlagen werden.“ In diesem Sinne hofft der 29-jährige Bau- und Wirtschaftsingenieur, der mittlerweile in der Abteilung Internationale Brücken für ein weltweit operierendes Ingenieurbüro tätig ist, auf einen mutigen Industrie-Partner, der gemeinsam mit seinem früheren Hochschulteam die neuen Materialien und Ideen umsetzt und damit vielleicht sogar „das Bauen auch in Europa revolutioniert“.
CCeV Studienpreis 2018
Der CCeV Studienpreis wird auch im kommenden Jahr wieder verliehen. Die Einladung zur Bewerbung läuft bereits, Einsendeschluss ist der 1. Juni 2018.