Begrüßt wurden die Gäste aus den Abteilungen CC Ost und CC West von Dr. Thomas Heber (Abteilungsgeschäftsführer CC Ost und Arbeitsgruppenleiter „Multi-Material-Design“) und Dr. Martin Gurka (Arbeitsgruppenleiter „Smart Structures“, CC West). Den Eröffnungsvortrag hielt Dr.-Ing. Johannes Voigtsberger (Leiter Integration Produktionsprojekte BMW i, BMW Werk Leipzig und Vorstandsmitglied CC Ost), der das Jubiläumsjahr zum hundertjährigen Bestehen des Unternehmens nutzte, um einen Rückblick auf die BMW-Entwicklungen zu geben, sowie einen Ausblick auf die Mobilitätskonzepte der Zukunft. Eine Führung durch das BMW-Werk mit umfassenden Einblicken in die Serienproduktion der BWM Elektrofahrzeuge i3 und i8 rundete das Programm des Gastgebers ab.
Das Thema Funktionsintegration beschäftigte die Teilnehmer am CCeV-Thementag in der Session am Nachmittag: Die Zusammenfassung mehrerer passiver, aktiver oder auch sensorischer Funktionen in einem Bauteil macht das Bauteil komplexer, verringert aber die Anzahl an Bauteilen im Gesamtsystem. Durch eine geschickte Funktionsintegration lassen sich Kosten, Fertigungsaufwand, Bauraum und Gewicht sparen.
Der allgemeine Ansatz, in der Konstruktionslehre die Funktionsintegration als Ziel zu sehen, mit möglichst wenigen Bauteilen möglichst viele technische Funktionen abzubilden, wurde von den Fachleuten geteilt, muss aber ihrer Einschätzung nach weiter gefasst werden: Nur durch die Betrachtung des Gesamtsystems können alle Randbedingungen, die für eine sinnvolle Funktionsintegration notwendig sind, berücksichtig werden.
Aus seiner Erfahrung auf diesem Gebiet berichtete Herwig Kirchberger von der Teufelberger Composite GmbH: Wenn man Erkenntnisse aus dem Bereich Metall-Composite-Leichtbau mit Lösungen aus der Elektronikindustrie zusammenbringt, so Kirchberger, und dann die Nutzererfahrungen aus beiden Bereichen einbezieht, kann Funktionsintegration erfolgreich gelingen.
Wolfgang Schlick von der Fahrzeugbau Meier GmbH präsentierte eine patentierte Neuentwicklung: ein innovatives GFK-Chassis für Reisemobile und Nutzfahrzeuge, welches in Zusammenarbeit mit der Professur für Kunststofftechnik der TU Ilmenau entwickelt wurde. Den Prototypen des Reisemobiles konnten die Teilnehmer vor Ort begutachten.
„Es ist beeindruckend zu sehen, welche Vielfalt der Innovationen im Faserverbundbereich sowohl bei BMW in Leipzig als auch bei kleineren Unternehmen wie der Fahrzeugbau Meier GmbH zu finden sind“, lautete das Fazit von Dr. Thomas Heber: „Auch außerhalb der Automobilindustrie, wie z. B. im Maschinen- und Anlagenbau, schlummert großes Potential, das darauf wartet von unseren Mitgliedern erschlossen zu werden.“