Das BMBF-Innovationsforum „MultiForm“ erkundet den Werkzeug- und Formenbau für die die Kombination von verschiedenen Werkstoffen in intelligenten Mischbauweisen - insbesondere bei der simultanen Verarbeitung in einem Werkzeug. Mit dem Projekt soll das große Potential dieses Innovationsfeldes gerade für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) erschlossen werden.
Anders als bei der klassischen Verarbeitung von nur einer oder wenigen Werkstoffkomponenten mit ähnlichen physikalischen Eigenschaften, besteht beim Multi-Material-Design die Herausforderung in der gleichzeitigen Verarbeitung von verschiedenen Werkstoffen in einem Werkzeug, welche aber teilweise sehr unterschiedliche oder oftmals auch konträre Anforderungen und Randbedingungen mit sich bringen. Werkzeug- und Formenbauer sehen sich hier mit zwei Problemfeldern konfrontiert: Zum einen mit der unzureichenden Kenntnis neuer Werkstoffe und deren Verarbeitungseigenschaften, zum anderen mit der unzureichenden Einbindung des Werkzeugbauers in den gesamten Entwicklungsprozess der Leichtbaustruktur.
An diesem Punkt setzt das von CC Ost initiierte Innovationsforum „MultiForm – Werkzeugsystemplattform für Faserverbund-Mischbauweisen“ an. Gemeinsam mit Technologieführern aus Industrie und Wissenschaft soll das regional vorhandene Potential im Werkzeug- und Formenbau für neuartige Faserverbund-Mischbauweisen erschlossen werden. Kern ist hierbei der Aufbau einer Kommunikations- und Entwicklungsplattform, in der wissenschaftliche und unternehmerische Kompetenzen gebündelt und gemeinsam neuartige komplexe Werkzeugsysteme entwickelt werden sollen – die Basis für marktfähige, großserientaugliche Fertigungsprozesse.
Partner des Innovationsforums sind die Mitgliedsunternehmen von CC Ost sowie das Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V. (ICM). Kai Steinbach, Bereichsleiter Engineering bei der Leichtbau-Zentrum Sachsen GmbH und Leiter der CCeV-Arbeitsgruppe „Werkzeug- und Formenbau“, ist einer der Initiatoren von MultiForm und kennt die aktuellen Herausforderungen für KMU: „Bei den bisherigen Arbeitsgruppentreffen ist deutlich geworden, dass es in Ostdeutschland zahlreiche kleine und mittelständische Werkzeug- und Formenbauer gibt, die neuen Werkstoffen und Technologien sehr aufgeschlossen gegenüberstehen. Unser Ziel ist es, diese innovativen Unternehmen in das Kompetenznetzwerk mit einzubinden, da das Know-how des Werkzeug- und Formenbaus für die Abbildung geschlossener regionaler Faserverbund-Wertschöpfungsketten enorm wichtig ist.“
Das Innovationsforum wird als regionale Netzwerkbildung im Rahmen der Initiative „Unternehmen Regionen“ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Dabei geht es dem BMBF nicht nur um den Netzwerk-Gedanken oder um die bloße wissenschaftliche Zusammenarbeit mehrerer Partner in einem gemeinsamen Projekt. Entscheidend ist vielmehr, dass aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen strategische Bündnisse entstehen, die für ihre Region ein klar erkennbares, innovatives Profil entwickeln.
Über CC Ost:
Die Abteilung CC Ost des CCeV dient zur Stärkung und Bündelung der Faserverbund-Kompetenzen im ostdeutschen Raum sowie als regionale Interessenvertretung. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Prof. Jens Ridzewski, Business Development der IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH, Marco Zichner, Geschäftsführer der Leichtbau-Systemtechnologien KORROPOL GmbH, Prof. Dr.-Ing. Helmut Schramm, BMW AG, Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Dr. h.c. Werner A. Hufenbach, Seniorprofessor am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden und Dr.-Ing. Johannes Voigtsberger, Leiter Integration Produktionsprojekte BMW i, BMW Werk Leipzig. Abteilungsgeschäftsführer ist Dr.-Ing. Thomas Heber.