Bedeutung des Leichtbaus für den Wirtschaftsstandort Deutschland
Dr. Tjark von Reden, CU Hauptgeschäftsführer, eröffnete die Veranstaltung mit einer Darstellung der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Leichtbaus für die deutsche Industrie. Laut einer aktuellen Studie von econmove erreicht der Leichtbau in Deutschland eine Bruttowertschöpfung von 244 Milliarden Euro und beschäftigt rund 3 Millionen Menschen. Leichtbau ist nicht nur ein Innovationstreiber, sondern auch ein essenzieller Faktor für die Energiewende, für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Tjark von Reden betonte die Notwendigkeit, die Materialforschung zu fördern und den Transfer von Forschung in die Industrie zu stärken. Zudem solle die Marke „Leichtbau Made in Germany“ weiterentwickelt werden, um deren Potenzial für den Export der deutschen Industrie zu nutzen.
Initiativen und Projekte der Bundesländer im Leichtbau
Bastian Müller, Leiter des Referats Innovation und Digitalisierung bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation der Freien Hansestadt Bremen, berichtete aus der Vorbereitung der Wirtschaftsministerkonferenz und unterstrich die Bedeutung des Leichtbaus für die Klimatransformation in verschiedenen Industrien wie Mobilitätssektor, Wasserstofftechnologie, Bau und Batterietechnik. Die Wirtschaftsministerkonferenz wird das BMWK auffordern, das Förderprogramm TTP LB fortzusetzen, um die bisherigen Erfolge und Netzwerke nicht zu verlieren.
Frau Teipel, Leiterin des Fachgebiets “Industriepolitik” der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe der Stadt Berlin, stellte die länderübergreifende Leichtbauinitiative und das Innovationsnetzwerk Berlin-Brandenburg vor. Diese Aktivitäten zielen darauf ab, die Leichtbaukompetenzen zu bündeln sowie deren Sichtbarkeit zu erhöhen.
Mehrere Bundesländer informierten anschließend über ihre Aktivitäten im Bereich Leichtbau. Die Netzwerke und Cluster verschiedener Bundesländer engagieren sich intensiv in Leichtbauprojekten. Die Vertreterinnen und Vertreter der Landersministerien betonten die Bedeutung einer weiteren Unterstützung. Einige Bundesländer haben ihre Leichtbaustrategien angepasst und neue Initiativen gestartet, um die fehlende Förderung aus dem TTP LB zumindest in Teilen zu kompensieren.
Strategien zur nachhaltigen Unterstützung des Leichtbaus
Im Diskussionsverlauf wurden verschiedene Vorschläge zur Förderung des Leichtbaus erörtert. Es wurde betont, dass kurzfristig andere Förderprogramme, wie etwa das Programm für Industrie und Klimaschutz, für Leichtbauprojekte geöffnet werden sollten. Eine gemeinsame Netzwerk-Initiative könnte die Interessen der Industrie bündeln und dem BMWK gegenüber darlegen, welche wirtschaftliche Bedeutung der Leichtbau für die Industrie hat. Zudem sollten ökologische Argumente, wie die grundlegende Bedeutung des Leichtbaus für die Erreichung der Klimaziele, stärker kommuniziert werden. Die Teilnehmenden betonten außerdem, dass die weitere Förderung des TTP LB oder ähnlicher alternativer Programme einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung von KMU und ihrer Innovationsfähigkeit leisten.
Fazit und Ausblick
Tjark von Reden bewertet auch den 2. Jour Fixe Leichtbaupolitik als großen Erfolg: „Die zweite Auflage dieses Treffens hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Dialog und die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und der Industrie ist, um die Innovationskraft und Nachhaltigkeit des Leichtbaus weiter voranzutreiben. Trotz der Herausforderung durch die Streichung weiterer Mittel für das TTP LB haben wir viele wertvolle Vorschläge und Ansätze diskutiert, um die Zukunft des Leichtbaus in Deutschland zu sichern. Mein besonderer Dank gilt allen Teilnehmenden für ihre konstruktiven Beiträge und ihr Engagement. Gemeinsam werden wir den Leichtbau als Schlüsseltechnologie stärken und die Marke ‚Leichtbau Made in Germany‘ weiterentwickeln.“
Der nächste „Jour Fixe Leichtbaupolitik“ findet am Montag, den 9. Dezember 2024, um 14:00 Uhr digital statt. Weitere Informationen zum Programm werden rechtzeitig bekannt gegeben.