Zahlreiche Akteure haben dazu beigetragen, das erste Schülerlabor in einem deutschen Landschulheim Wirklichkeit werden zu lassen. Organisiert, geplant und eingerichtet wurde es vom Projekt MAI Bildung des Spitzenclusters MAI Carbon. Diese Initiative des Carbon Composites e.V. (CCeV) hat es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, eine durchgängige Bildung- bzw. Ausbildung für Faserverbundwerkstoffe und die damit verbundenen Berufe vom Kindergarten bis zum Hochschulabschluss einzurichten.
Sowohl das Bayerische Kultusministerium als auch das ESF-Projekt MINTENSIV und die Organisation der Bayerischen Schullandheime haben es sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen in einer kreativen Umgebung mit den Möglichkeiten von Faserverbundwerkstoffen praktisch wie didaktisch bekannt zu machen. Diese fasste der Vertreter des Kultusministeriums, Rüdiger Wieber, in seiner Ansprache zur Eröffnung des Schülerlabors in zwei Worte zusammen: "Verstärken und Verbinden". Im übertragenen Sinne gelten diese Eigenschaften auch für das Labor selbst, welches das Interesse der Jugendlichen verstärken und sie mit dem neuen Werkstoff für eine möglichst lange Zeit verbinden soll. Wieber wünschte dem Schülerlabor zum Start: "Möge der Andrang nie abreissen."
Für Verena Bürkner, Vorsitzende des Trägervereins Schullandheim Bliensbach e.V., war die Eröffnung des ersten deutschen Schülerlabors denn auch "ein ganz besonderer Tag". Willy Lehmeier, erster Bürgermeister der Stadt Wertingen, bezeichnete die Einrichtung als "einen Sechser im Lotto für die Bildung".
Im Rahmen einer Gesprächsrunde betonten sowohl die Vertreter der Bildungsorganisationen als auch die des Carbon Composites e.V. und des Projektes MAI Bildung, dass das Schülerlabor für junge Menschen eine Grundlage bieten solle, auf der sie durchaus ihre zukünftige Berufswahl aufbauen können. Für Alexander Gundling, Hauptgeschäftsführer des CCeV, ist das Labor ein Vorbild für ähnliche Einrichtungen in anderen Bundesländern. "Bayern beweist hier wieder einmal seine Strahlkraft", so Gundling. Marietta Menner, die Koordinatorin von Seiten des Projekts MAI Bildung, sieht die Einrichtung auch als eine hervorragende Basis für die Lehrerfortbildung.
Alle Anwesenden waren sich darin einig, dass die Kombination von Theorie und Praxis unter Anleitung von Studenten der Universität Augsburg und begleitet durch Besuche bei Airbus Helicopters sowie der Technikerschule Donauwörth die optimale Mischung ist, um Schülerinnen und Schüler für CFK zu begeistern. Die Eröffnungsgäste machten jedenfalls begeistert mit, als sie von einer Schülergruppe in die Materie eingeführt wurden.
Über MAI Carbon:
An der Spitzenclusterinitiative MAI Carbon des Carbon Composites e.V. (CCeV) beteiligen sich Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie unterstützende Organisationen aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt. Gründungspartner von MAI Carbon sind die Unternehmen Audi, BMW, Premium AEROTEC, Eurocopter, Voith und die SGL Group, sowie die IHK Schwaben, der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TU München und der CCeV. Alle beteiligten Partner agieren auf dem Technologiefeld Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe, und hier insbesondere auf dem Gebiet der carbonfaserverstärkten Kunststoffe (CFK). Der Schwerpunkt liegt auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
Hauptanliegen von MAI Carbon ist es, den Werkstoff Carbon für die Serienreife fit zu machen sowie die Region München-Augsburg-Ingolstadt zu einem europäischen Kompetenzzentrum für CFK-Leichtbau auszubauen, das die gesamte Wertschöpfungskette der CFK-Technologie abdeckt und den vertretenen Partnern in der Schlüsseltechnologie CFK zu einer Weltmarkt-Spitzenposition verhilft. Dadurch können bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.