Laut aktuellen Studien wird der Verbrauch von Carbonfasern in den nächsten Jahren stetig steigen. Deshalb beschäftigen sich Firmen, Verbände und Forschungsinstitute zurzeit mit dem Thema Recycling von Composite-Werkstoffen. Glas- oder Carbonfasern werden aus gebrauchten Bauteilen wiedergewonnen und für andere Zwecke verwendet. Carbonfaser-Recycling wird derzeit erforscht bzw. industrialisiert: Es gibt bereits Verfahren, die jedoch noch tiefer industriell umgesetzt werden müssen. Da Carbonfasern teuer im Einkauf sind, ist das Ziel, das Recycling so durchzuführen, dass die Fasern danach wieder verarbeitet werden können. Im Dach des Elektroautos i3 von BMW werden heutzutage schon recycelte Carbonfasern eingesetzt.
Die Schwierigkeit des Composite Recycling besteht in der Trennung von Fasern und Matrix. Als Zukunftsvision gilt ein Bauteil mit thermoplastischer Matrix, das nach dem Gebrauch erneut erwärmt und in eine neue Form gepresst werden kann. Die Fachtagung zeigt, dass es einige sehr interessante Verfahren gibt, an denen national sowie international gearbeitet wird. Spannend ist, welche Verfahren sich in der Zukunft durchsetzen werden.
Nach einer Einführung zum Thema "Design to Recycle" gliederte sich das Kongressprogramm in die Themenstrecken "Methodik" und "Anwendungen" auf. In der begleitenden Ausstellung präsentierten zudem Forschungsinstitute wie ITV und DLR sowie einige Unternehmen ihre Kompetenzen. Auch der CCeV war mit einem Infostand vor Ort.
"Sichere Rohstoffversorgung ist eine Lebensader für die baden-württembergischen Schlüsselbranchen - jetzt und auch in der Zukunft. Dabei ist hochwertiges und praxistaugliches Recycling ein zentraler Baustein. Bisher gibt es zwar vielversprechende Ansätze, aber bis zu einem wirtschaftlichen und praxistauglichen CFK-Recycling ist es noch ein weiter Weg. Deswegen freue ich mich, dass der Fachkongress dieses Thema aufgreift", sagte Guido Rebstock, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft.