20 Spezialisten aus Deutschland, Österreich, Italien und der Schweiz hatten sich in Busslingen eingefunden, um verschiedene Aspekte des Themas Werkzeug- und Formenbau für Hochleistungsfaserverbundstrukturen zu besprechen. AG-Leiter Kai Steinbach von der Leichtbau-Zentrum Sachsen GmbH bedankte sich beim Gastgeber, der Georg Kaufmann Formenbau (GK) AG: „Wir haben hier einen beeindruckenden Einblick in die Produktion eines hochinnovativen Schweizer Mittelständlers erhalten.“
Philipp Böhme, Innovationstreiber bei der GK Formenbau AG, hielt den Auftaktvortrag zum Thema „Integrative Werkzeugtechnologien für die Großserie“. Ihm folgten weitere Präsentationen zu den Themen „Kürzere Prozessketten durch Werkzeugintegration“ und andere zukunftsrelevante Bereiche des Werkzeug- und Formenbaus, ohne den die Serienproduktion mit CFK nicht funktionieren kann. Christian Kohser von der Qpoint Composite GmbH, betonte dies in seinem Bericht über „Eigenbeheizte Werkzeuge für die Mobilität von morgen“: „Die Mobilität von Morgen ist anspruchsvoll und muss vielen Kriterien wie Individualität, Wirtschaftlichkeit, Verstädterung, kultureller Prägung usw. genügen. Durch hochflexible Composites-Fertigungsmittel für Serien und Prototypen können wir individuell und schnell auch auf kommende Anforderungen reagieren.“
Der Verbindung von Faserverbund-Mischbauweisen und den dafür nötigen Werkzeugen schafft das BMBF-Innovationsforum „MultiForm - Werkzeugsystem-Plattform für Faserverbund-Mischbauweisen“, das in der Region CC Ost im zweiten Halbjahr 2016 an den Start geht. Dr. Thomas Heber von der CCeV-Abteilung CC Ost weiß, wie wichtig ein solches Projekt für die Zukunft der CFK-Branche ist: „Das faserverbundintensive Multi-Material-Design bringt besondere Herausforderungen zur Verarbeitung verschiedener Werkstoffe und Komponenten in einem Werkzeug mit sich. Hier liegt ein großes Zukunftspotential auch für KMU des ‚konventionellen‘ Werkzeugbaus. Wir möchten gemeinsam mit regionalen Unternehmen dieses Potential beleuchten und erschließen. Der Werkzeugbau sollte verstärkt als Erfolgsfaktor einer iterativen Produkt- und Werkzeugentwicklung gesehen werden, nicht nur als Dienstleister nach bereits abgeschlossener Produktentwicklung.“
Das Fazit der Kooperationsveranstaltung zog AG-Leiter Kai Steinbach: „Diese äußerst gelungene Sitzung hat aus meiner Sicht erneut die Komplexität des Themas Werkzeug- und Formenbau gezeigt. Besonders gefreut hat mich die sehr offene und rege Diskussion sowie der intensive Erfahrungsaustausch der Teilnehmer. Die Teilnehmer haben mit Sicherheit zahlreiche neue Anregungen gewonnen und interessante Kontakte knüpfen können.“
Über CC Ost:
Die Abteilung CC Ost des CCeV dient zur Stärkung und Bündelung der Faserverbund-Kompetenzen im ostdeutschen Raum sowie als regionale Interessenvertretung. Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden Prof. Jens Ridzewski, Business Development der IMA Materialforschung und Anwendungstechnik GmbH, Marco Zichner, Geschäftsführer der Leichtbau-Systemtechnologien KORROPOL GmbH, Prof. Dr.-Ing. Helmut Schramm, BMW AG, Prof. Dr.-Ing. habil. Prof. E.h. Dr. h.c. Werner A. Hufenbach, Seniorprofessor am Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik (ILK) der TU Dresden und Dr.-Ing. Johannes Voigtsberger, Leiter Integration Produktionsprojekte BMW i, BMW Werk Leipzig. Abteilungsgeschäftsführer ist Dr.-Ing. Thomas Heber.
Über CC Schweiz:
Carbon Composites Schweiz (CC Schweiz) ist die Schweizer Regionalabteilung des Carbon Composites e.V. (CCeV) und wurde von der schweizerischen Kommission für Technologie und Innovation (KIT) als nationales thematisches Netzwerk gewählt. Der Fokus von CC Schweiz liegt auf der Förderung der Anwendung von Hochleistungs-Faserverbundtechnologien in der Schweiz und vernetzt dabei Forschung und Wirtschaft.