"Diese Auszeichnungen für die Schweizer Vertreter sind hoch erfreulich und bestätigen, dass der Forschungs- und Entwicklungsstandort Schweiz vorne dabei ist", resümiert Stève Mérillat, Geschäftsführer von CC Schweiz. Speziell freut ihn, dass unter den ausgezeichneten Institutionen auch Mitglieder von CC Schweiz sind. In der Kategorie "Aeronautics" siegte das Projekt "Faserverbund-Luftleitblech für große Strahltriebwerke" des Instituts für Werkstofftechnik und Kunststoffverarbeitung IWK der Hochschule für Technik Rapperswil. Dank der Leichtbauweise des Blechs wird nicht nur Treibstoff eingespart und damit die CO2-Emissionen verringert. Das Luftleitblech lässt sich auch effizienter herstellen als in konventioneller Aluminiumbauweise und birgt ein geringeres Ausfallrisiko für die Triebwerke. Beteiligt am Projekt waren zudem die Partner Rolls-Royce Plc (UK) und Fischer Advanced Composite Components (Österreich).
North Thin Ply Technology Sàrl (Penthalaz/VD) setzte sich mit seinem Projekt "World's thinnest UD-prepreg and associated handling and design tools" in der Kategorie "Marine" durch. Dank eines innovativen Herstellverfahrens, das ein bis zu zehnfach geringeres Flächengewicht ermöglicht, konnte die Festigkeit um bis zu 40% gesteigert werden. "Diese Verbesserung ist eine riesige Chance für den Leichtbau zum Beispiel in der Luftfahrt. Leichtere Flugzeuge verbrauchen weniger Treibstoff und sind entsprechend energieeffizienter", fasst Clemens Dransfeld, Leiter des Instituts für Kunststofftechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz und Präsident von CC Schweiz, die Errungenschaft zusammen. Neben der FHNW war mit Huntsman Advanced Materials GmbH ein zweites Mitglied von CC Schweiz beteiligt. Weitere Schweizer Projektpartner waren die ETH Lausanne, Decision SA und Hydros. Multiplast und Groupama, beide Frankreich, vervollständigten das Konsortium.
"Der Carbon-Composites-Branche wird bis 2020 ein jährliches Wachstumspotenzial von bis zu 17% vorausgesagt", so Stève Mérillat. Die Verbundwerkstoffe werden nicht nur in der Luft- und Raumfahrt sowie Automobilbranche eingesetzt, sondern auch in der Sportartikel- und Medizinbranche. Innovative neue Verfahrensmöglichkeiten ermöglichen einerseits die Produktion von Großserien, andererseits kommen Hochleistungs-Composites metallischen Verarbeitungsprozessen inzwischen sehr nahe. Und dass der dritte Schweizer JEC-Award-Empfänger in der Kategorie "Sustainability" gewann, ist laut Mérillat zudem ein weiteres Zeichen, dass die Schweizer Composites-Branche einen wesentlichen Beitrag in der nachhaltigen Entwicklung der Schweiz resp. weltweit leisten kann. Die DSM Composite Resins AG (Schaffhausen/SH) wurde für die Entwicklung eines neuartigen Verbundsystems für Windräder ausgezeichnet. Projektpartner waren Siemens Wind Power, DTU Wind Energy sowie 3B.
Webseite der JEC Europe Show http://www.jeccomposites.com/...
Über CC Schweiz
Der Verein Carbon Composites Schweiz (CC Schweiz) ist die Regionalabteilung des CCeV für die Schweiz. CC Schweiz ist als Verein nach Schweizer Recht organisiert und wurde Ende 2012 gegründet. Carbon Composites Schweiz wurde von der Kommission für Technologie und Innovation KTI als nationales thematisches Netzwerk gewählt und fördert die Anwendung von Hochleistungs-Faserverbundtechnologien mit dem Ziel, industrielle Arbeitsplätze in der Schweiz zu schaffen und zu erhalten. Dieses Kompetenznetzwerk soll alle Industriezweige umfassen, in denen Hochleistungs-Faserverbundstrukturen eingesetzt werden, und die ganze Wertschöpfungskette abdecken.