Insgesamt 18 Partner sind an MAIdesign beteiligt, von A wie Aerostruktur aus Gundelfingen bis V wie Voith Composites aus München. Neben Industrieunternehmen jeder Größe beteiligen sich sechs Forschungseinrichtungen aus Augsburg und München unter der Koordination von Dr. Roland Hinterhölzl, Lehrstuhl für Carbon Composites der TU München, an dem Projekt. MAIdesign läuft bis Ende Juni 2015 und wurde mit einem Projektvolumen von knapp 5,3 Millionen Euro ausgestattet. Der Förderanteil des Bundes beläuft sich auf 50 Prozent, den Rest steuern die Projektpartner bei.
In MAIdesign wird nachhaltig entlang der gesamten Design- und Herstellprozesskette von CFK ein Werkstoff- und Strukturverständnis erarbeitet, das auf den optimalen Einsatz des Werkstoffs Carbon Composites ausgerichtet ist. Dazu wurden beim ersten Treffen der Projektpartner Mitte Juli in Garching fünf Arbeitspakete definiert: Die Audi AG leitet Arbeitspaket eins, bei dem es um die Erweiterung der Wissensbasis auf dem Gebiet der Bauweisen und der dazugehörigen Fertigungstechnologien geht. Unter der Leitung von Eurocopter Deutschland steht das zweite Arbeitspakt zum Thema durchgängige Fertigungssimulationsplattform. Dabei werden der Umform- und der Harzinfiltrationsprozess sowie die Aushärtung bis hin zu prozessinduzierten Verformungen mit entsprechender Software simuliert. Die Verbindung zwischen den einzelnen Fertigungssimulationsbereichen, die Integration in eine Simulationskette bzw. Plattform, ist ein wichtiger Punkt in diesem Projekt.
Im dritten Arbeitspakt koordiniert Cadcon das Thema "Struktursimulation von Composite Bauteilen". Dazu werden physikalisch basierte Material- und Schädigungsmodelle entwickelt, Crashsimulationen durchgeführt und die Ergebnisse und Randbedingungen aus den vorangegangen Prozesssimulationsschritten in die Struktursimulation integriert. So können Fertigungseinflüsse direkt in die Bauteilauslegung miteingebunden werden. Um die während des Projekts durchgeführten Simulationen bewerten zu können, werden im Arbeitspaket vier, unter der Leitung von Premium Aerotec, Material- und Bauteiltests durchgeführt sowie die optischen Methoden zur Beurteilung der Faserarchitektur entwickelt. Von der Firma Aerostruktur wird das fünfte Arbeitspaket betreut: Es wird ein Engineering-Zentrum aufgebaut, das neben Projekt-Büros und einer Expertenplattform auch Workshops, Seminare und Schulungen anbieten soll.
Über M-A-I Carbon:
An der Spitzenclusterinitiative M-A-I Carbon des Carbon Composites e.V. (CCeV) beteiligen sich 74 Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie unterstützende Organisationen aus der Region München-Augsburg-Ingolstadt. Gründungspartner von M-A-I Carbon sind die Unternehmen Audi, BMW, Premium AEROTEC, Eurocopter, Voith und die SGL Group, sowie die IHK Schwaben, der Lehrstuhl für Carbon Composites (LCC) der TU München und der CCeV. Alle beteiligten Partner agieren auf dem Technologiefeld Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe, und hier insbesondere auf dem Gebiet der carbonfaserverstärkten Kunststoffe (CFK). Der Schwerpunkt liegt auf den Anwenderbranchen Automobilbau, Luft- und Raumfahrt sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
Hauptanliegen von M-A-I Carbon ist es, den Werkstoff Carbon für die Serienreife fit zu machen sowie die Region München-Augsburg-Ingolstadt zu einem europäischen Kompetenzzentrum für CFK-Leichtbau auszubauen, das die gesamte Wertschöpfungskette der CFK-Technologie abdeckt und den vertretenen Partnern in der Schlüsseltechnologie CFK zu einer Weltmarkt-Spitzenposition verhilft. Dadurch können bis zu 5.000 neue Arbeitsplätze in der Region geschaffen werden.