Mit dem Deutschen Rohstoffeffizienz-Preis zeichnete das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) zwei Unternehmen sowie eine Forschungseinrichtung als herausragende Beispiele für eine intelligente Verwendung von Materialien aus.
Der Wettbewerb unterstreicht den Stellenwert rohstoffeffizienten Handelns in unserer Gesellschaft und insbesondere für die Wirtschaft. Das größte Bauforschungsprojekt Deutschlands, C³-Carbon Concrete Composite, leistet mit der Entwicklung des neuen Baustoffes Carbonbeton einen wichtigen Beitrag zu Ressourceneinsparung, Energieminimierung und CO2-Reduktion, die man mit keinem anderen Material erreichen kann.
Der bisherige Baustoff Nummer eins ist Stahlbeton. Neben hohem Ressourcenverbrauch und CO2-Austoß bei der Herstellung und beim Transport wirkt sich bei Stahlbeton vor allem die begrenzte Lebensdauer von 40 bis 80 Jahren negativ auf Natur und Volkswirtschaft aus. Stahl korrodiert. Um den Stahl vor Korrosion zu schützen, ist eine dicke Betondeckung nötig. Beton hat einen unglaublich hohen Verbrauch an Rohstoffen und Energie. Nach Wasser ist Beton das am meisten verbrauchte Material weltweit. Durch die Verwendung von Bewehrung aus dem nichtkorrodierenden Material Carbon können die Bauteildicke und damit die Betonmenge erheblich reduziert werden.
Deutscher Nachhaltigkeitspreis ging eine Woche zuvor ebenfalls an dieses Projekt
Der Juryentscheid und das Voting der Online-Community haben entschieden: das C³-Projekt Carbon Concrete Composite gewinnt den Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie Forschung. „Es ist uns eine große Ehre, dass gerade unser Thema eine solche Würdigung erfahren hat. Wir sind davon überzeugt, dass wir in etwa 10 Jahren ca. 20 Prozent des Stahlbeton durch Carbonbeton ersetzen können“, so Prof. Klaus Raps, Stellvertretender Vorstand des C³- Carbon Concrete Composite e.V.
Der Forschungspreis, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiiert wurde, stand in diesem Jahr unter der Überschrift „Wissenschaftsjahr 2015 – Zukunftsstadt“ und fokussiert Forschung für nachhaltige Entwicklung im kommunalen Raum.
Das C³-Projekt hat das Ziel, eine neue Bauweise zu entwickeln und ein Zeichen für ressourcenschonendes Bauen zu setzen. Nicht nur die Jury hat das Zukunftspotenzial des Baustoffes Carbonbeton erkannt und unter 87 Bewerbungen das C³-Projekt nominiert, sondern auch das Online- Publikum war überzeugt von der Vision, mit Carbonbeton nachhaltig, flexibel und langlebig zu bauen.
Über C³
Das interdisziplinäre Projekt C³ – Carbon Concrete Composite ist eines von zehn geförderten Pro-jekten im Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung »Zwanzig20 – Partnerschaft für Innovation« der Initiative »Unternehmen der Region«. Das Projektes steht unter Konsortialführung der Technischen Universität Dresden. Das C³-Projekt entwickelt mit über 130 Partnern aus Forschung, Unternehmen und Verbänden einen neuen Materialverbund aus Carbonfasern und Hochleistungsbeton. Carbonbeton ist durch seine Flexibilität und Langlebigkeit eine ressourcenschonende Alternative zu Stahlbeton und spart nicht nur bis zu 50 Prozent Material ein, sondern eröffnet zahlreiche Gestaltungsmöglichkeiten, die durch Leichtigkeit und freie Formbarkeit geprägt sind.
Weitere Informationen unter: www.bauen-neu-denken.de