Die Polizei beschuldigt Klaus Wilke des gewerbsmäßigen Betrugs und konfisziert bei einer nächtlichen Durchsuchung alle geschäftsnotwendigen technischen Utensilien und Kommunikationsmittel. Im Verlauf des Verhöres bei einer Vorladung wird deutlich, dass unter seinem Namen ein Konto bei der Fidor-Bank eröffnet und für den Geldfluss der betrugsmäßig eingenommenen Umsätze verwendet worden war. Damit stellt sich heraus: Klaus Wilke ist unschuldig und Opfer eines Identitätsdiebstahls. Obwohl die Kriminalpolizei ihm Glauben schenkte, reichte dies nicht aus, um die Anzeige fallen zu lassen.
Der Vorfall bedeutete für Klaus Wilke das Worst-Case-Szenario: der Familienvater von drei Kindern hatte monatelang keinen Zugriff auf sämtliche Kunden- und Lieferantendaten. Durch die monatelange Konfiszierung seiner Utensilien durch die Staatsanwaltschaft konnte er seinem Tagesgeschäft nicht mehr nachgehen. Nach rund drei Monaten waren sämtliche Kunden abgesprungen. Die Selbstständigkeit von Klaus Wilke war zerstört. Er stand kurz vor dem wirtschaftlichen Ruin.
Identitätsdiebstahl nimmt zu
Klaus Wilke und das Unternehmen CARMAO beleuchten den Fall im Rahmen einer Veranstaltung am 18. November um 17 Uhr zum Thema „Identitätsdiebstahl“ (https://www.carmao.de/kamingespraech-211118). Klaus Wilke berichtet von seinen Erfahrungen und gibt gemeinsam mit den Experten von CARMAO Handlungsempfehlungen, wie Identitätsdiebstahl vorgebeugt werden kann. Dieser Fall steht stellvertretend für zahlreiche andere dieser Art, denn Identitätsdiebstahl zählt zu größten Cybergefahren. So versuchen zum Beispiel laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Online-Verbrecher zunehmend in sozialen Netzwerken bestehende Nutzer-Accounts zu hacken, um diese Identitäten für ihre Betrügereien zu nutzen.
Ulrich Heun, Geschäftsführer der CARMAO GmbH, erklärt: „Straftäter, die Identitätsdiebstahl begehen, sind grundsätzlich an allen Arten von Zugangsdaten interessiert. Die Daten werden von ihnen gesammelt, um im nächsten Schritt quasi Geschäftsmodelle für deren illegale Verwendung zu entwickeln. Die Folge sind zum Beispiel unberechtigte Verfügungen und Manipulationen im Internet – natürlich zum eigenen Vorteil und zu Lasten Dritter.“
BKA-Sicherheitsempfehlungen zur Prävention
Wie dem Identitätsdiebstahl vorgebeugt werden kann, zeigen unter anderem Sicherheitsempfehlungen des Bundeskriminalamtes. Das BKA empfiehlt dazu verschiedene Präventationsmaßnahmen. Zu ihnen zählen unter anderem regelmäßige Aktualisierungen der Soft- und Firmware, Benutzerkonto mit eingeschränkten Rechten, Datensicherungen auf externen Datenträgern, Überprüfungen mit Anti-Viren-Software, Bank-Transaktionen mit Zwei-Faktoren-Authentifikation sowie das Öffnen von Anhängen aus ausschließlich vertrauenswürdigen Quellen.
Ulrich Heun sagt: „Digitale Endgeräte sollten möglichst nicht mit öffentlichen Hotspots verbunden werden. Darüber hinaus empfiehlt es sich, bei Nicht-Nutzung drahtlose Verbindungen und GPS zu deaktivieren. Auch Websites unseriöser Anbieter sowie das Anklicken von Werbebannern sollte vermieden werden. Und durch den konsequenten Gebrauch effektiver Passwörter können Geräte und Nutzer-Accounts für Außenstehende und damit auch für potenzielle Straftäter gesperrt werden.“
CARMAO ist darauf spezialisiert, Unternehmen durch Beratung, Projektdurchführungen, Dienstleistungen und Seminare zu Resilienz und Sicherheit zu verhelfen.