Neben den drei Antragspartnern beteiligen sich die Unternehmen J. Schmalz GmbH, Omexom GmbH, Marquardt GmbH sowie teamtechnik Maschinen und Anlagen GmbH. Weitere wichtige Partizipanten im Projekt sind die Stadt Freudenstadt, der Landkreis Freudenstadt sowie die Stadtwerke Freudenstadt und die Stadtwerke Rottweil (ENRW).
Zum Ausbau der regionalen Innovationskraft und zur Förderung einer nachhaltigen Stadt- und Regionalentwicklung, stellt die Regionalpolitik der Europäischen Union insgesamt 80 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Wettbewerb »RegioWIN 2030« zur Verfügung. Die Verwaltungsbehörde des Wettbewerbs, das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR), bewilligte insgesamt 4,8 Millionen Euro für das Projekt H2BlackForest. Weitere 2,4 Millionen Euro werden aus Landesmitteln ergänzt. Zusammen mit den Eigenleistungen der beteiligten Partner beläuft sich der gesamte Forschungsumfang auf 12 Millionen Euro. Das Projekt soll für weitere interessierte Partner aus der Industrie, Energieversorgung und kommunaler Verwaltung offengehalten werden. Stefan Bogenrieder, Geschäftsführer der Campus Schwarzwald gGmbH sowie der neu gegründeten H2BlackForest GmbH, ist überzeugt davon, »dass die Region mit diesem Projekt einen großen Sprung in Richtung Innovation, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit machen wird.«
H2BlackForest umfasst die Teilprojekte »ReduCO2« und »FastPEM«.
Hauptinitiator des Forschungsantrags, Institutsleiter des Fraunhofer IPA und des IFF der Universität Stuttgart, Professor Thomas Bauernhansl, lenkt den Fokus im Teilprojekt ReduCO2 auf die Integration von hochinnovativen Technologien. In diesem Teilprojekt werden in Potenzialanalysen verschiedene Konzepte und Szenarien unter dem Aspekt der CO2-Neutralität betrachtet sowie die Möglichkeiten einer dezentralen Wasserstoff-Kreislaufwirtschaft im Nordschwarzwald untersucht. »Im Fokus stehen die Nachhaltigkeitskonzepte für die Region Nordschwarzwald und die Frage, welche Potenziale durch einen Einsatz von Wasserstoff entstehen. Dabei sollen auch verschiedene Mobilitätskonzepte erfasst, untersucht und bewertet werden«, so Bauernhansl.
»Letztendlich bietet ReduCO2 eine Lösung für die intelligente und partizipative Planung neuer Energiekonstellationen, um die CO2-Neutralität schneller zu erreichen als geplant«, sagt Teilprojektleiter Professor Jörg Siegert. »Ganz im Sinne des EFRE-Programms umfasst das Teilprojekt auch die Entwicklung eines Gesamtkonzepts für den Wissenstransfer, der für weitere kleine und mittelständische Unternehmen, Landkreise, Städte, Kommunen und möglicherweise auch für andere Standorte oder Länder bereitgestellt werden kann«, so Bogenrieder.
Professor Alexander Sauer, Institutsleiter des Instituts für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart sowie des Fraunhofer IPA betont insbesondere den Aspekt der Wirtschaftlichkeit: „Damit sich die Brennstoffzelle im großen Maßstab durchsetzen kann, müssen die Produktionskosten dauerhaft sinken. Das bekommen wir im Projekt über eine Kombination von hochwertiger Produktionstechnik mit KI und der Digitalisierung im Rahmen von Industrie 4.0 in den Griff.“
Die heutige Forschung und Entwicklung von Brennstoffzellen konzentriert sich überwiegend auf die Stapelprozesse, was bedeutet, dass kritische, nachgelagerte Prozessschritte, wie die End-of-Line Qualitätskontrolle weitgehend vernachlässigt werden. »Das wird versucht durch das Teilprojekt FastPEM zu ändern. Denn in diesem Teilprojekt verknüpfen wir die kundenindividuelle Brennstoffzellenstackfertigung durch Hochgeschwindigkeitsmontage am Campus Schwarzwald in Freudenstadt, mit einem innovativen Prüfstandsystem«, verrät Teilprojektleiter Dr. Friedrich Speckmann.
Eine Beteiligung am regionalen Leuchtturmprojekt H2BlackForest ist weiterhin noch möglich. Interessierte Unternehmen, Stadtwerke und Kommunen melden sich gerne bei Campus Geschäftsführer Stefan Bogenrieder.