Prof. Dr. Hans-Georg Schnürch hat die Preise gemeinsam mit Herrn Richard Rackl, Geschäftsführer CES in Velbert und Herrn Jean Haeffs, Geschäftsführer der VDI-GPL an die glücklichen Gewinner und die stolzen Betreuer überreicht. Die Preise bestehen aus einer Urkunde und einem Scheck über je 1.500 Euro. Beide Herren haben umfangreich in Vorträgen Einblicke in ihre Arbeiten gegeben.
Zu den Preisträgern:
Michael Krampe (M.Sc.)
Thema: „Recherche und Konzeption zum Montagearbeitsplatz der Zukunft“
Zusammenfassung: Die Masterarbeit behandelt die Integration eines Assistenzroboters in einen Montagearbeitsplatz. Das Ziel der Arbeit ist es, den Werker mittels einer Teilebereitstellung durch den Roboter von den Logistiksystemen zu trennen und ihn dadurch zu entlasten. Der Roboter soll die erforderlichen Bauteile greifen und zum Werker transportieren, wodurch sich dieser in einer ergonomischeren Umgebung auf die wertschöpfende Montage konzentrieren kann. Der Roboter übernimmt somit keine Aufgaben, bei denen Flexibilität aufgrund unterschiedlicher Produktvarianten benötigt wird. Eine besondere Herausforderung stellt die enge Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter dar, welche sich besonders bei der Teileübergabe zeigt. Trotz vieler Entwicklungen im Bereich der Mensch-Roboter- Kollaboration sind in der Industrie beide Partner aus Sicherheitsgründen meist physisch voneinander getrennt. Im Rahmen dieser Arbeit wird zunächst eine Recherche zum Stand der Technik sowohl auf der Anbieter- als auch der Kundenseite durchgeführt. Zusammen mit aktuellen Normen aus dem Bereich der Robotik wird im Anschluss eine Anforderungsliste für eine folgende Konzeption erstellt. Innerhalb der Konzeption werden verschiedene Montagearbeitsplatzlösungen erarbeitet, vorgestellt und diskutiert.
Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Bernd Kuhlenkötter, Ruhr-Universität Bochum, Fakultät für Maschinenbau, Institute Product and Service Engineering, Lehrstuhl für Produktionssysteme.
Sascha Dominik Gick (M.Sc.)
Thema der Arbeit: „Optimierung der Fertigungsprozesse im Schaumbereich der Kabelsatzfertigung in Hinblick auf eine Trennmittelreduktion“
Zusammenfassung: Die manuelle Herstellung komplexer Schaumteilstrukturen ist sehr arbeitsintensiv. Die Komplexität der zu fertigenden Produkte, sowie der intensive Einsatz von physischen Arbeitsschritten bedingt, dass zur leichteren Entformbarkeit der Schaumteile Trennmittel eingesetzt werden müssen. Oftmals basieren diese Trennmittelsysteme zur Optimierung der Trennwirkung auf umwelt- und gesundheitsgefährdenden Lösemitteln mit Silikonverbindungen. Infolge des hohen Anteils an manuellen Tätigkeiten besteht ein direkter Kontakt zwischen dem Operator und dem Gefahrenstoff. Um diesem Gefährdungspotential entgegenzuwirken und gleichzeitig eine Steigerung der Prozessproduktivität zu erreichen, wurden im Rahmen dieser Arbeit drei verschiedenen Möglichkeiten untersucht. Neben einer Automatisierung des Beschichtungsprozesses mit kooperativ-arbeitenden Robotiksystemen wurde auch ein Light-Guide-System getestet, welches den Bediener beim Trennmittelauftrag unterstützen soll, um den Trennmittelverbrauch auf ein Minimum zu reduzieren. Eine vollkommen neue Art der Schaumteilproduktion soll das Fertigungskonzept der PP-Inlays darstellen. Durch Kombination von Polypropylen-Kunststofffolien mit einem speziellen CFK-Heizungssystem soll ein völlig neuer Pfad komplexer PU-Schaumteile beschritten werden.
Betreuer der Abschlussarbeit war Prof. Dr.-Ing. Jörg Franke vom Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produktionssystematik der Friedrich Alexander Universität in Erlangen.
Über die Carl-Eduard-Schulte-Stiftung
Jedes Jahr prämiert die Jury der Carl-Eduard-Schulte-Stiftung aktuelle und hervorragende Master- und Diplomarbeiten aus der Produktionstechnik und aus verwandten Gebieten von Absolventen der Technischen Universitäten, Hochschulen und Fachhochschulen in Deutschland.
Anlässlich des 150-jährigen Gründungsjubiläums der Carl Eduard Schulte GmbH, Velbert, einem bekannten Hersteller von mechanischen und mechatronischen Schließsystemen, wurde die Stiftung im Juli 1990 ins Leben gerufen. Sie fördert herausragende Leistungen des technisch-wissenschaftlichen Nachwuchses bei neuen Produkten und Techniken vor allem für das Gebiet Produktion, aber auch Ideen und Entwicklungen für den Bereich „Schloss und Schlüssel“ einschließlich der Elektronik im Sicherheitsbereich.
Die Auslobung, Prämierung und Vergabe der Preise hat die VDI-Gesellschaft Produktion und Logistk (GPL) übernommen.
Die Ausschreibungsphase für den CES-Förderpreis-Preis 2019 beginnt im Herbst 2018.
Über den VDI
Der VDI (Verein Deutscher Ingenieure) mit Sitz in Düsseldorf ist Sprecher der Ingenieure und Technik. Er ist der größte technisch-wissenschaftliche Verein Deutschlands mit rund 155.000 Mitgliedern und ist Entwickler und Multiplikator von Wissen. Er unterstützt mit seinen Aktivitäten und verschiedenen Preisen rund um die studentischen Ausbildungen insbesondere auch den ingenieurwissenschaftlichen Nachwuchs.
Bildunterzeile:
Preisverleihung CES-Förderpreis 2018
v.l.n.r.:
Dipl.-Ing. Jean Haeffs (Beirat der CES-Stiftung), VDI-Gesellschaft Produktion und Logistik
Preisträger Sascha Dominik Gick (M.Sc.)
Preisträger Michael Krampe (M.Sc.)
Prof. Hans-Georg Schnürch (Vorsitzender des CES-Beirats), in Vertretung der Gesellschafter der C.Ed. Schulte GmbH Zylinderschlossfabrik als Stifter
Dipl.-Ing. Richard Rackl, Geschäftsführer CES