“Die Weltpremiere unseres Fiber Patch Placement Systems und unserer CAD-CAM Software war ein großer Erfolg“, berichtet Thorsten Gröne, Geschäftsführer des Münchner Start-ups Cevotec. „Die Live-Vorführungen waren Publikumsmagnete. Mit der neuen Technologie setzen wir digitale Produktionskonzepte konsequent in der Faserverbundindustrie um. Das ist Composites 4.0.“
Die Besucher der JEC konnten live erleben, wie SAMBA mit zwei High-Tech Stäubli-Robotern ein dreidimensionales Faser-Halbzeug in einem additiven Prozess aufbaut. „Dabei werden vom Faserband geschnittene Stücke, sogenannte Patches, mit einer Geschwindigkeit von einem Patch pro Sekunde auf eine 3D-Form gelegt. Die optimale Positionierung der Patches verbessert die mechanischen Eigenschaften des fertigen Bauteils signifikant“, berichtet Cevotecs CTO Felix Michl. Vorführobjekt der Messe war ein Flugzeug-Kupplungsdeckel mit konkaven und konvexen Oberflächen, 90-Grad-Winkeln und schmalen Radien. „SAMBA meistert diese Herausforderung sozusagen im Tanz. Die Geschwindigkeit und Genauigkeit des Systems haben Vertreter von Industrie, Wissenschaft und Medien gleichermaßen beeindruckt.“ Sehr gut wurde auch aufgenommen, dass das von Cevotec gemeinsam mit Automationspartner Baumann entwickelte System vollständig an jede Anforderung angepasst werden kann und sowohl als eigenständige Produktionszelle funktioniert als auch in größeren industriellen Produktionsstraßen integriert werden kann.
SAMBAs tänzerischen Roboterbewegungen werden durch die von Cevotec selbst entwickelte CAD-CAM Software ARTIST STUDIO ermöglicht. „ARTIST STUDIO vereint zwei Module der virtuellen Prozesskette“, erklärt Dr. Neven Majic, Executive VP Software Technology von Cevotec, „PATCH ARTIST generiert das virtuelle Laminat auf Basis einer CAD-Datei, MOTION ARTIST nutzt dieses Laminat zur Offline-Programmierung der beiden SAMBA-Roboter. Daher haben wir selbstverständlich auch die Software vorgeführt. So haben die Zuschauer den gesamten digitalen und physikalischen Produktionsprozess vom Einlesen der CAD-Datei bis zur Fertigstellung der Preform erleben können.“ Die Funktionsweise von SAMBA und ARTIST STUDIO wird auch in folgendem Video auf http://cevotec.com/fpp-technologie/ erläutert.
Derzeit arbeitet SAMBA mit Trockenfaserband. Der Launch einer Version, die auch vorimprägniertes Faserband verarbeitet, ist noch in 2017 geplant. Zudem wird ARTIST STUDIO um ein FE-basiertes Modul erweitert, das Lastpfade berechnet und damit die digitale Entwicklung noch weiter beschleunigt.