In der Biogasanlage wird, in einem kontinuierlichen Prozess, aus Biomasse Biogas hergestellt. Täglich werden ca. 50 Tonnen Mais sowie ca. 30 Tonnen Gülle in die Anlage geschleust. Im 20-Minuten-Takt wird das Gemisch in einen Fermenter gepumpt. Dieser fasst 2700m³ und wird mit Hilfe einer Holzhackschnitzelheizung auf 41° Celsius geheizt. Dort wird die Biomasse unter Licht- und Luftausschluss von Bakterien zersetzt, und es entsteht Methangas. Das Gas wird an die BHKW weitergeleitet und treibt dort Gasmotoren an, um Strom zu produzieren. Während dieses Prozesses entsteht an verschiedenen Stellen Wärme. Unterbrochen wird dieser Ablauf lediglich zur Wartung und Instandhaltung.
Die Biogasanlage produziert 600 – 700m³ Biogas pro Stunde mit einem Methangehalt von 50 – 52%. Daraus werden je BHKW etwa 365 kW Strom und 400 kW Wärme produziert.
Ein zusätzliches BHKW liefert die Energie für den Betrieb der BHKW.
Der entstehende Strom der BHKW wird in das Stromnetz der EWE eingespeist.
Die CHT in Oyten nutzt die entstehende Wärme der BHKW, um damit alle Gebäude am Standort, eine Wärmekammer, Produktionsprozesse sowie Rohstofflagertanks zu beheizen. Erdgas wird somit nur noch zeitweise für die Beheizung des Verwaltungsgebäudes genutzt. Lediglich dann, wenn die BHKW stehen oder die Wärme der BHKW, z.B. während Spitzenlasten, nicht ausreicht, um den gesamten Bedarf zu decken. Der CHT Standort nimmt bis zu 100% der maximal möglichen Wärme aus zwei BHKW ab. Dies entspricht ca. 800 kW pro Stunde, zzgl. Wärmeübertragungsverlusten. Hierbei besteht im Winter generell ein höherer Bedarf an Wärmeenergie, im Sommer oder am Wochenende ist der Wärmebedarf geringer.
Der Wärmebezug aus dem Jahr 2021 von 3.074 MWh entspricht einer Vermeidung von rund 800 Tonnen CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen pro Jahr.
Zusätzlich ermöglicht die intelligente Steuerung der Anlage die Eingabe von Prioritäten und Temperaturen. Sind diese einmal eingestellt, sorgt die Einstellung automatisch (ohne manuelles Eingreifen) für optimierten Verbrauch und eine höchst effiziente Ausnutzung der Wärme.