1. OpenTelemetry allein reicht nicht aus
OpenTelemetry eignet sich hervorragend, um einzelne isolierte Daten zu sammeln und sie zusammenzufügen. Doch das ist nur der erste Schritt: IT-Teams müssen auch in der Lage sein, aus den riesigen Datenmengen, die dabei generiert werden, schlüssige Erkenntnisse zu ziehen. Deshalb sollten Unternehmen OpenTelemetry nicht als eigenständiges Tool sehen. Es erzeugt zunächst nur eine Menge an Daten, die sich kaum durchdringen lässt, geschweige denn dabei hilft, das Gesamtbild einer Anwendung zu visualisieren.
Außerdem bietet OpenTelemetry nicht den gleichen Grad an Transparenz, den IT-Teams von proprietären Agenten in On-Premises-Umgebungen gewohnt sind. Sie erhalten derzeit lediglich Traces und Metriken. Die Technologie entwickelt sich zwar schnell weiter, aber im Moment gibt es noch erhebliche Lücken statt vollständiger Transparenz.
Damit können IT-Abteilungen sich nicht einzig auf OpenTelemetry verlassen, sondern müssen zusätzliche Tools einsetzen. Dies ermöglicht es ihnen, die OpenTelemetry-Daten mit weiteren Datenpunkten, die sie über Agenten aus Public-Cloud-Umgebungen wie Kubernetes erhalten, zu ergänzen.
2. Hybride Umgebungen brauchen übergreifende Observability
In den letzten Jahren hat sich die Umstellung auf moderne Anwendungsstacks stark beschleunigt. IT-Teams greifen dabei zunehmend auf Low-Code- und No-Code-Plattformen zurück, um die Geschwindigkeit von Veröffentlichungen neuer Softwareversionen zu erhöhen. Dennoch betreiben die meisten Unternehmen den Großteil ihres IT-Bestands nach wie vor On-Premises, was in den kommenden Jahren auch im Großen und Ganzen so bleiben wird. Daran haben das derzeitige Wirtschaftsklima und die steigenden Kosten für die Cloud-Migration einen beachtlichen Anteil und verlangsamen einen ohnehin schon langsamen und komplizierten Prozess.
IT-Abteilungen müssen daher in der Lage sein, die Verfügbarkeit und Performance gleichermaßen in lokalen und Cloud-nativen Umgebungen zu verwalten. Vor allem brauchen sie dabei eine einzige Ansicht von Anwendungskomponenten, die in beiden Umgebungen laufen. Allerdings setzen viele IT-Teams derzeit getrennte Tools für das Monitoring von On-Premises und Cloud ein. Die Folge: Sie arbeiten mit geteilten Bildschirmen oder springen zwischen verschiedenen Tools hin und her und können nicht den gesamten Pfad durch den Anwendungsstack sehen. Dadurch wird es zu einer großen Herausforderung, Probleme schnell zu beheben. IT-Abteilungen brauchen daher eine Observability-Plattform, die sowohl Cloud-native als auch On-Premises-Umgebungen umfasst und deren Daten einspeist.
3. IT-Daten und Geschäftsmetriken müssen korreliert werden
Darüber hinaus müssen IT-Entscheider wissen, dass es nicht möglich ist, Geschäftstransaktionen aus OpenTelemetry-Daten zu extrahieren. Der Ansatz ist rein auf den technischen Bereich ausgerichtet. IT-Teams brauchen daher eine Möglichkeit, diese Daten mit Geschäftsmetriken zu verknüpfen.
Auch hierbei kann eine Observability-Plattform helfen, indem sie IT-Daten mit Echtzeit-Einblicken aus der Nutzer- und Geschäftsebene korreliert. Durch diesen zusätzlichen Kontext können IT-Abteilungen die Komplexität durchbrechen, fundierte Entscheidungen treffen und vor allem Probleme oder Störungen priorisieren, die potenziell den größten Schaden für die Kunden oder das Unternehmen anrichten. So schaffen sie nahtlose und reibungslose digitale Erlebnisse, die die Erwartungen der Kunden erfüllen. Gleichzeitig können IT- und Unternehmensverantwortliche anhand der Korrelation von Cloud- und Geschäftsdaten besser den Wert der Cloud-Investitionen nachvollziehen.
OpenTelemetry wird sich in den nächsten Jahren zu einem unverzichtbaren Werkzeug für moderne IT-Umgebungen entwickeln. Doch Unternehmen müssen sich auch der Einschränkungen bewusst sein und sicherstellen, dass sie über die Strategie und Tools verfügen, um das Beste daraus zu machen.