Dubai: Moderne Kliniken stehen leer

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben es sich zu Eigen gemacht, aus allen nur denkbaren Sparten Gewinn zu schöpfen. Ob dies die Baubranche oder der Tourismus ist: Alles scheint sich in den arabischen Händen zu Gold zu verwandeln. So plante der einstige Wüstenstaat auch im Bereich des Gesundheitswesens eine radikale Umgestaltung: Die vorhandenen Krankenhäuser wurden enorm erweitert und modernisiert und mit dem neuesten Equipment ausgerüstet. Koryphäen aus dem In- und Ausland wurden angeheuert, um sich den Kranken auf höchstem Niveau anzunehmen. Das Geschäft mit der Krankheit scheint also zu florieren – allerdings ist dies nur vordergründig der Fall. Denn viele Zimmer in den Fachkliniken stehen oftmals leer, die Patienten bleiben aus. Dies liegt allerdings nicht daran, dass es in den V.A.E. verhältnismäßig weniger Kranke gibt, als in einem andern Land. Vielmehr lassen sich die wohlhabenden Kranken lieber im Ausland behandeln. Und die Armen des Landes, wie z.B. die Gastarbeiter, können sich eine teure Behandlung in einem Luxus-Krankenhaus nicht leisten. Die teuren Neuanschaffungen der Fachkliniken liegen somit brach und die moderne Technik rettet momentan keine Leben, sondern stellt nur eine finanzielle Belastung für die Kliniken dar. Zum Vergleich: In Deutschland kommen auf 4,5 Mio. Einwohner vier Computertomographen, in den V.A.E. stehen hingegen 4,5 Mio. Einwohnern 25 Computertomographen der neuesten Generation zur Verfügung. Der Medizintourismus schläft nicht. In Indien ist eine Operation am offenen Herzen beispielsweise für 6000 US-Dollar zu haben, mit diesen Preisen können die V.A.E. nicht mithalten. Noch nicht. Denn die Scheichs werden sicherlich auch bald für dieses medizinische Problem eine Lösung parat haben.