>> Es ist bereits 5 nach 12
Unter der Decke innovativer Technologien, neuer Software-Versionen, leistungsfähiger APIs, schicker RPA-Möglichkeiten und flexibler Serviceproviderangebote wächst fast unbemerkt ein immer größerer Flickenteppich komplexerer Datenstrukturen heran. In diesem Szenario versinkt die weitere Digitalisierung und Automation unter dem Druck neuer Technologien und schnell wechselnder Businessanforderungen in einer immer mehr zersplitterten und kostenintensiven Gesamtstruktur. Dieser Entwicklung haben die bisher praktizierten Vorgehensweisen, Methoden und Lösungen nicht viel entgegen zu setzen.
Das liegt zum einen am Handlungsfokus auf einzelne Fachthemen und in den auf Hersteller-Lösungen begrenzten Sichten. Es fehlt immer mehr an der erforderlichen Bewertung, Transparenz und Steuerung, um eine zielführende Gesamtentwicklung zu bewirken.
Zum anderen sind es die bisher praktizierten viel zu schmalspurigen Point-to-Point Integrations-Methoden, die zur fortschreitenden Segmentierung der IT-Landschaft führen. Das Integrations-Thema wird nicht sinnvoll top-down angegangen, sondern immer mehr auf der Arbeitsebene sozialisiert und individuell mit Businessthemen vermischt.
>> Welche Einflüsse hier im Einzelnen wirken und wie diese zusammenhängen, hat ein Expertenteam des Clientfocus-Innovationslabors anhand von Praxiserfahrungen untersucht.
Die Informationen basieren auf langjähriger Projekt- und Entwicklungsarbeit mit Enterprise Software, IT-Schnittstellen, Process Mining Software und Robotics Lösungen, insbesondere in der Anwendung von Lösungen der marktführenden Hersteller ServiceNow, Celonis und UiPath im Umfeld großer Enterprise-Infrastrukturen.
Die gewonnenen Erkenntnisse erlauben einen Blick aus der Vogelperspektive auf das Integrationsgeschehen im Unternehmen. Die nachstehenden Teilaspekte erläuterten beispielhaft, warum die Situation kritischer ist, als sie aus der jeweiligen Inselperspektive einzelner Projekte wahrgenommen wird.
1. Internationale Geschäftsentwicklungen
Sie haben mit Verlagerungen, Neugründungen und Kooperationen ein atemberaubendes Tempo angenommen und erzwingen schnelle Business-Reaktionen, an denen fast immer mehrere IT-Fachsysteme beteiligt sind. Erfahrungen aus Celonis Process-Mining-Projekten zur Analyse solcher übergreifenden Zusammenhänge zeigen entsprechend viele inkonsistente Prozesse und Daten zwischen den beteiligten Systemen. Deren Ursachen sind aufgrund der Komplexität und Dynamik im Tagesgeschäft verborgen. Die Probleme bleiben unerledigt, führen aber zu permanenten Störungen in der Zusammenarbeit, verursachen hohen Mehraufwand und verhindern schnelles geschäftliches Agieren.
2. Typische Kernprozesse der Fachbereiche
Diese verlieren zunehmend ihre bisherige Stabilität. Abläufe und Inhalte, die früher mehrere Jahre fast unverändert erhalten blieben, müssen heute dynamisch gestaltet und deutlich mehr vernetzt werden. Einzelne Hersteller wie ServiceNow haben ihre Plattformen bereits entsprechend konsolidiert und die Schnittstellen-Tools in Richtung einfacherer Nutzbarkeit weiterentwickelt. Das erleichtert einen flexibleren Zugang zu den Daten, beseitigt jedoch nicht das Grundproblem, dass Integrations-Themen meist aufgrund kurzfristiger und individueller Bedürfnisse bearbeitet werden.
Seien es immer mehr Point-to-Point-API-Anbindungen oder eine Vielzahl neuer Cloud-Service-Apps oder massenhafte unkontrollierte Datenzugänge über RPA, keines der Themen berücksichtigt übergreifende Integrations-Zusammenhänge. Diese Entwicklungen lassen sich kaum noch einfangen und die Konsequenz ist ein immer dichteres Interfacegestrüpp mit hohen Pflegekosten und der Abhängigkeit von weiterem individuellen Vorgehen. Das bedingt aber auch immer stärkere Vermischung von Business- und IT-Skills in Bereichen, die ein professionelles IT-Vorgehen benötigen und provozieren damit Kontrollverlust und Sicherheitsrisiken.
3. Cyber Security Herausforderungen
Sie benötigen eine bisher nie dagewesene Transparenz und permanente Aktualität der Objekt-Daten. Diese werden aus vielen Fachsystemen hinzugefügt, welche bisher ganz anderen Kriterien zu genügen hatten. Insbesondere im Umfeld von KRITIS haben diese Entwicklungen erst begonnen und es liegt noch wenig Erfahrung in der übergreifenden Konsolidierung aus unterschiedlichsten IT- und OT-Quellen vor. Zum einen werden sich die Konsistenz-Anforderungen der Daten in der KRITIS-Praxis noch verändern und zum anderen sehen die Inhalte und Strukturen der Quellsysteme sehr oft anders aus, als erwartet und benötigt. So spielt z.B. die große Dynamik zum Teil flüchtiger Applikationen in Cloud-Lösungen eine Rolle bei der Vollständigkeit der Daten zum Zeitpunkt der Übertragung. Wegen der hohen Komplexität und Sicherheitsrelevanz von KRITIS sollte frühzeitig eine dynamisch konfigurierbare Transferlösung mit entsprechendem Automationsgrad als zentrales Bindeglied zwischen den beteiligten Applikationen eingeplant werden.
4. Hyperautomation
Das Thema drängt mit zunehmender Wucht in die bestehende Tool-Landschaft. Die Zukunft besteht aus vernetzten KI-Cloud-Services, quasi als „Smartphone der IT-Infrastruktur“. Mit den individuellen Methoden von RPA lässt sich das Thema nicht übergreifend beherrschen und ausbauen. Andererseits ist Hyperautomation, richtig verstanden und umgesetzt, die Allround-Lösung für eine schrittweise Digitalisierung im Unternehmen. Allerdings geht das Gartner-Modell von einer durchgehenden Integration aller beteiligten Systeme, Services und Benutzergruppen aus. Deshalb erfordert Hyperautomation eine Integrations-Lösung mit hoher Flexibilität und übergreifender Intelligenz.
>> Zusammenfassende Bewertung und Empfehlung:
Aufgrund der vorstehenden Erkenntnisse zeichnet sich eine Entwicklung zu immer mehr individueller Vielfalt ab, die eine nähere Betrachtung und kluges Gegensteuern benötigt. Die hohe Komplexität des Themas verbietet die alleinige Lösung mit vorwärts gerichteten Methoden- und Organisations-Maßnahmen.
Zur Beherrschung der individuellen Vielfalt wird vielmehr eine universelle Integrationslösung benötigt, die flexibel konfiguriert und im Tagesgeschäft ohne permanente Umbauten eingesetzt werden kann. Solche Lösungen sind bisher keine bekannten Marktstandards und ihre Vorteile werden nur bei sorgfältiger Betrachtung erkannt. Die derzeitigen fachlichen und organisatorischen Inselorientierungen in der IT und das standardmäßige PoC-Vorgehen in Teilthemen lassen nur begrenzte Veränderungen von innen zu. Es gibt in der Regel wenige Ansprechpartner im Unternehmen, die über den Zaun ihres Projekts bzw. ihre traditionelle Rolle hinausschauen können und ausrechend Zeit bekommen, das auch zu tun.
>> CIOs und IT-Leitern wird deshalb empfohlen, dem Thema Integration zu einem neuen, übergreifenden Impuls zu verhelfen und mehr Betonung auf das Gesamt-Verständnis der Zusammenhänge und Wirkungen zu legen. In diesem Sinne kann auch eine systematische Unterstützung durch Process-Mining-Methoden nutzen, wenn sie nicht nur Erkenntnisse im Detail, sondern auch das Ganze im Fokus hat.
>> Des Weiteren wird empfohlen, sich ernsthaft mit den Chancen und Möglichkeiten zur Einführung neuartiger Integrationslösungen im Unternehmen auseinander zu setzen, da der Erfolg der weiteren IT-Entwicklungen wie nie zuvor von der zügigen Einführung eines intelligenten Daten-Austausch-Konzepts abhängt. Dazu gilt es, aktuelle Automations-Technologien im engen Verbund mit einer systemübergreifenden Logik und mit den API-Methoden der Software-Hersteller zu kombinieren.
Nachstehende Auflistung zeigt die wesentlichen Merkmale einer universellen Best Practice-Lösung für Integration:
- Integrations-Logik mit übergreifender Datenvernetzung und -konsolidierung
- Konfigurierbare Anbindung ohne Programmierung
- Singulärer API-Anschluss von Daten-Quellen und -Senken
- Trennung von Programmierung und Datenmapping
- Intelligente Steuerung von verzweigten Datenflüssen
- Smarte Kombination von API, KI und Robotics
- Freigabe, Steuerung und Protokollierung der Nutzung
- Übergreifendes Fehlerhandling
- Clientfocus ist Partner von Celonis, ServiceNow und UiPath -