So bezeichnet der ZVEI aus elektrotechnischer Sicht diese modernen Fahrzeuge gerne auch als "Rollenden Schaltschrank".
Dies kennzeichnet denn auch sehr deutlich den Umstand, der von allen Beteiligten in der Entwicklung von E-Fahrzeugen betont wird: Mehr als je zuvor ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Techniken, aber vor allen Firmen notwendig. Keiner kann diesen Technologiesprung alleine bewältigen. Und anders wie z.B. in Länder des asiatischen Raums sind die staatlichen Förderprogramme von eher untergeordneter Rolle. Daran ändert auch der feste Wille der Regierung nichts, bis zum Jahre 2020 1 Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen zu haben.
Derzeit sind etwa 1500 E-Fahrzeuge zugelassen – gegenüber 42 Millionen konventionellen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Das mag einen dazu verleiten, dieses Thema als nettes Randthema zu betrachten. Doch liegt darin eine beträchtliche Gefahr:
Noch dominieren PS-starke Fahrzeuge aus deutscher Produktion die Straßen der Welt. Noch steigen die Verkaufszahlen von Porsche, BMW, Audi und VW weiter an. Doch die Reserven des Stoffes, der alle diese Fahrzeuge antreibt, sind endlich. Schon bald werden die Förderkosten den Preis für Erdöl verteuern und damit dem Individualverkehr höhere Kosten auferlegen. Und der Trend zu Fahrzeugen mit reduziertem CO2-Ausstoß ist heute mehr und mehr ein gesellschaftlicher Trend geworden.
Noch ein anderer Umstand macht das Umdenken notwendig: Der Indische und Chinesische Markt sind die Wachstumsfelder der Automobilindustrie der kommenden Dekaden. Schon heute werden dort mehr Autos neu zugelassen als in den westlichen Industrieländern. Zusätzlich bauen diese Länder massiv die Gewinnung alternativer Energien aus. Erst die Verwendung dieser Energiegewinnung macht E-Mobilität überhaupt sinnvoll und CO2 neutral.
Ein technologisches Feld, auf dem die westlichen Industrienationen schon längst den Anschluß verloren haben, ist die Fertigung von Batterien für solche E-Fahrzeuge. Die Fertigungskapazitäten für die heute als Standard geltenden Li-Ionen-Batterien sind im Vergleich mit den großen asiatischen Anbietern verschwindend gering.
Dieser Vorsprung kann dazu führen, dass bei steigender Marktakzeptanz und sinkenden Preisen der technologische Vorsprung von 100 Jahren Automobiltechnik schlagartig zu Gunsten der asiatischen Hersteller gegen Null schrumpft.
Um bei dem sich abzeichnenden technologischen Wettrennen mit machen zu können, haben sich bereits viele strategische Partnerschaften und Wissenscluster gebildet. Intensiv wird auch an der Technologie nach den batterie- oder hybridgetriebenen Fahrzeugen geforscht: Der Brennstoffzelle.
Mit Hilfe des CO2-neutral erzeugten Stroms kann per Elektrolyse Wasserstoff als speicherbarer Energieträger für die Brennstoffzellen gewonnen werden. Sie ist aus heutiger Sicht der ideale Antrieb, damit auch nach 2030 der Individualverkehr erschwinglich bleibt.
Insgesamt sehen aber die Aussichten gut aus für Deutsche Automobilhersteller. Denn nach einer Bosch-Studie wird die Anzahl der Neuzulassungen auch 2030 erst 13 Mio E-Fahrzeuge pro Jahr betragen – gegenüber 103 Mio. Neuzulassungen konventioneller Fahrzeugen.
CMC Klebetechnik steht in dieser Gesamtentwicklung als Partner vor allem im Bereich der Vorentwicklung zur Verfügung. Neue Anschlußleitungen für Hochstromanwendungen, Isolationsmaterialien für Übertrager von elektrischer Energie, Kabelsysteme und Hochleistungsklebebänder im Motormanagement sind neue Anwendungsfelder. Sie werden jetzt im Rahmen des „Rollenden Schaltschranks“ von Automobilherstellern zusammen mit Eletro-Herstellern neu definiert und erprobt. Denn die Serieneinführung vieler bisher als Kleinstserie laufender Fahrzeuge steht für die nächsten Jahre an.