Über mehrere Wochen wurden bei der CMC Klebetechnik passende Rohstoffe eruiert, initiale Versuche gemacht und schließlich die erste Probebeschichtung von 92 cm² durchgeführt. Die Folie musste anschließend noch gestanzt werden. Damit waren die ersten Musterteile fertig und mussten in einer Versuchsanordnung beweisen, was sie halten.
Um realitätsnahe Prüfungen durchführen zu können, wurde ein Flüssigkeitsmix entwickelt, der die zukünftigen Belastungen möglichst gut nachstellte. Danach kamen die Stanzteile im eingebauten Zustand in eine Prüfmaschine, die die Teile unter Wechsellast dauerhaft belastete. Die Tatsache, dass jeder Quadratzentimeter der beschichteten Folie etwa vier Euro kostete, bedeutete, dass jeder fehlgeschlagene Versuch mit extrem hohen Kosten verbunden war. Doch bald wurde im Labor der CMC Klebetechnik eine passende Kleberformulierung gefunden und die ersten Livetests begannen.
Die Folien-Stanzlinge sind für die Auffütterung locker gewordener Stiftzähne in der Dentaltechnik gedacht. Mit der Zeit verändert sich die Passung zwischen dem fest implantierten Sockel und den aufgesteckten Kronen. Die permanente Kaubelastung erzeugt in der aufgesteckten Krone nach einiger Zeit ein Spiel. Bakterien können sich festsetzen, Infektionen können entstehen. Um das zu vermeiden, wird die Folie in die Krone eingeklebt. Da das verwendete Material sehr leicht verformbar ist, fügt es sich optimal in den freigewordenen Spalt ein.
Nach sechs Monaten Testphase konnte die Anwendung mit der Kleberformulierung der CMC Klebetechnik freigegeben werden. Und damit wurde vermutlich eines der teuersten Klebebänder der Welt „serienreif“. Ein Quadratmeter der klebenden 50µm Gold-Folie kostet über 45.000 EUR – absolut rekordverdächtig.