Die neue Norm IEC 62368-1 fasst für verschiedene Energiequellen (u.a. Wärme, Elektrizität, Mechanik) den Einfluss auf den Körper in drei (Gefährdungs-)Klassen zusammen. Sie definiert auch drei Anwenderklassen (Benutzer bzw. Fachkraft).
Das dreistufige Modell ist durchgängig und ermöglicht eine leichtere systematische Einordnung (Hazard Based Safety Engineering) von Gefahren und Gegenmaßnahmen. In der Norm werden der Normalbetrieb und der Betrieb unter Fehlerbedingungen betrachtet und geeignete Mittel vorgeschlagen, wie Schmerzen, Verletzungen und Sachschäden vermieden werden können.
Neben der Möglichkeit des Stromschlags (defekte Isolation) oder einer mechanischen Verletzung (unkontrolliertes Herunterfallen eines Einschubes in 19“-Racks) wird auch die Gefahr betrachte, die von einem überhitzen Bauteil, einem elektrischen Kurzschluss oder irgendeiner anderen elektrisch verursachten Flamme ausgeht. Auf diese Weise soll eine Verletzung von Personen oder die Gefahr eines Sachschadens durch Brand verhindert werden.
Für Energiequellen (ES) zur Analyse der Brandgefahren wird dieses Modell verwendet:
Energiequelle (energy source) // Auswirkung auf den Körper //Auswirkung auf brennbare Materialien, Brandgefahr
Klasse 1 (< 15 W) // Nicht schmerzhaft, kann aber nachweisbar sein // Entzündung nicht wahrscheinlich
Klasse 2 (< 100 W) // Schmerzhaft, aber keine Verletzung // Entzündung möglich, jedoch begrenzte Feuerausbreitung
Klasse 3 (> 100 W) // Verletzung tritt ein // Entzündung wahrscheinlich, schnelle Feuerausbreitung
Die Norm IEC 62368-1 legt für die höchste Gefährdungsklasse 3 als elektrische Leistungsgrenze die 100 W fest. Das bedeutet, dass zum Beispiel Schaltnetzteile über 100 W elektrische Leistung in die Klasse 3 eingeordnet werden und dementsprechende Schutzmaßnahmen notwendig sind.
Maßnahmen zum Schutz vor Entzündung und Brand bei P > 100 W (ES3)
Schutzmaßnahmen zur Verhinderung von Entzündung und Flammausbreitung können unterschiedlich aussehen:
- Einsatz von verstärkter und zusätzlicher oder doppelter Isolation
- größerer Abstand zwischen der „Potential Ignition Source“ und entzündlichen Materialien
- Einsatz von flammhemmenden Produkten
Das Polypropylen-Material Formex™ vereinigt hervorragende elektrische Eigenschaften mit einer extrem geringe Wasseraufnahme, einem cti-Wert 0(>600V) und der Flammbarkeitsklasse UL 94 V0 (Nachbrennzeit < 10 Sekunden). Außerdem ist das Material sehr gut zu stanzen und biegen, was das Herstellen von geschlossenen Gehäusen (Housing) möglich macht.
Formex™ ist mit der Summe seiner Eigenschaften das ideale Produkt, um eine robuste, einfach zu produzierende und kostengünstige Flammbarriere herzustellen. So ausgestattete Geräte sind gut gerüstet für die Zeit nach dem 20. Dezember 2020.
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