Die Geburtsstunde des Riesen-Boris hatten die Besucher der gut besuchten viertägigen Hausmesse, die Ende April am Hauptsitz von Hermle im schwäbischen Gosheim stattfand, damit sozusagen live erlebt.
Gefräst wurde Boris auf einer 5-achsigen Hermle C50U, ausgerüstet mit Rundtisch und Heidenhain iTNC530, aus einer 145 mm dicken Aluminiumscheibe (AlMgSi1) mit 700 mm Durchmesser komplett in einer Aufspannung.
Grundsätzlich ging es darum, die trotz seiner Größe extrem filigrane Struktur des zwei Kilogramm wiegenden Boris aus dem zylindrischen Rohteil herauszufräsen.
„Um das Werkstück nicht zu verformen, musste ein zu hoher Schnittdruck ebenso vermieden werden wie ein zu großer Wärmeaufbau”, so Marcus Warga von Delcam, der die zum Teil sehr komplizierten NC-Programme mit der Highend-Programmiersoftware PowerMILL generiert hatte. Da wegen der beachtlichen Ausmaße der Spinne die Kollisionsgefahr im Maschinenraum groß war, kamen relativ lange Werkzeuge von mindestens 250 mm Länge zum Einsatz, was an die Programmierung besondere Anforderungen stellte.
Gefräst wurde ausschließlich 5-achsig, sowohl mit angestellter Achse (3+2) als auch simultan. Besonders beeindruckt waren die Zuschauer bei den Achsbewegungen zum Schlichten des Hinterleibs von Boris, die deutlich machten, wie genau die Hermle C50U arbeitet.