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Qualität als Nadelöhr der Produktion

CNC-Arena eMagazine im Gespräch mit Ausstellern auf der Quality Road, METAV Düsseldorf

(PresseBox) (Düsseldorf, )

Der Kunde wird immer anspruchsvoller. Nicht nur das Produkt allein zählt, sondern gleichzeitig will er Qualität und Innovation mit einkaufen. Zusätzlich sollte das Produkt in der benötigten Menge und selbstverständlich so schnell wie möglich zur Verfügung stehen. Dies setzt die Produktion unter Druck, ohne dass die Qualität leidet. Abhilfe schafft die Quality Road während der Metav. Unter dem Motto „Qualitätssicherung in der Produktion“ präsentieren sich 26 Aussteller aus dem Bereich Fertigungs-, Mess- und Prüftechnik unter der Marke Quality Road. Sie zeigen ihre Innovationen, Lösungen und Forschungen aus dem Bereich der Qualitätssicherung.


Wie geht es aktuell der Branche?

Detlef Ferger, Werth Messtechnik: Die Erfolgsstory der Messtechnik scheint sich fortzusetzen. Das zeigt sich auch am Beispiel der Werth Messtechnik GmbH, die im vergangenen Geschäftsjahr den besten Auftragseingang seit Firmengründung verzeichnete. Daher ist nur Positives zu erkennen. Ein wesentlicher Faktor für den Zuwachs kommt durch das Auslandsgeschäft.

Martin Fischer, Carl Zeiss: Wir sehen die Entwicklung verhalten positiv. Europa zeigt sich freundlicher, als wir das zunächst erwartet haben. Asien wird unserer Einschätzung nach auch in den kommenden Monaten und Jahren der Wachstumstreiber bleiben. Parallel dazu hat sich der nordamerikanische Markt gut erholt.

Dr. Evelin Arnold, Wenzel: Neue Aufgabenfelder und Märkte spielen eine wichtige Rolle. Somit gehören einerseits der zunehmende Export und die Internationalisierung weiterhin zu den wichtigen Arbeitsgebieten. Auf der anderen Seite entstehen neue Aufgaben beispielsweise durch den Einsatz neuer Materialien oder die Miniaturisierung von Bauteilen. Hieraus resultieren neue Anforderungen an die Messmethoden, beispielsweise der Einsatz optischer Verfahren.

Wie reagieren die Firmen auf Marktverschiebungen?

Detlef Ferger, Werth Messtechnik: Für die großen Anbieter von Messtechnik, die alle Bereiche der industriellen Fertigung abdecken, sind Marktverschiebungen kaum relevant.

Martin Fischer, Carl Zeiss: Die Wertschöpfungsketten werden immer globaler, gleichzeitig werden Produkte in immer kürzeren Innovationszyklen entwickelt sowie mehr und mehr auf regionale Bedürfnisse ausgerichtet. Heutzutage muss ab einer bestimmten Unternehmensgröße mit globalen Strukturen agiert werden, ansonsten kann man die Anforderungen großer OEMs nicht mehr verlässlich erfüllen und insbesondere den hohen Serviceanforderungen nicht gerecht werden. Neben den Veränderungen globaler Strukturen sehen wir im Umfeld der Messtechnik das Zusammenrücken von Fertigung und Messtechnik. Der Unternehmensbereich ZEISS Industrial Metrology hat diesen Trend erkannt und mit der Gründung der Geschäftseinheit „Process Control and Inspection“ die organisatorischen Strukturen geschaffen, um diese Entwicklung proaktiv zu begleiten.

Dr. Evelin Arnold, Wenzel: In erster Linie ist die Branche gefordert, mit Innovationen auf Marktverschiebungen zu reagieren. Das heißt, wir arbeiten kontinuierlich an der Erweiterung des Technologie- und Produktportfolios, sowie an der Verbesserung bestehender Produkte durch stetige Investition in Forschung und Entwicklung. Der Globalisierung begegnet beispielsweise die Wenzel Group durch eine sukzessiv vorangetriebene Internationalisierung mit dem Ausbau des internationalen Vertriebs- und Servicenetzes. Dieses Jahr wird ein neues Werk in Shanghai eröffnet.

Vor welchen Herausforderungen stehen die Unternehmen bei den Kunden?

Detlef Ferger, Werth Messtechnik: Alles wird komplexer, genauer und kleiner. Auf diese Anforderungen muss man sich mit seinem Produktspektrum einstellen.

Martin Fischer, Carl Zeiss: Der Druck nach immer mehr Produktivität ist insbesondere in den reifen Industriemärkten deutlich spürbar. Tag für Tag wird beispielsweise bei Zeiss an Lösungen gearbeitet, die den Kunden zu Produktivitätssteigerungen verhelfen. Neben spezifischen Produkten sind auch professionelle Anwendungsunterstützung und Support zu nennen. Spezialisten konfigurieren die Messtechnik optimal für die Anwendung beim Kunden, damit dessen Prozesse stabil und effizient funktionieren.

Dr. Evelin Arnold, Wenzel: Kunden wollen die Effizienz ihrer Produktion steigern. Der Messdurchsatz wird höher, und die Messergebnisse fließen immer schneller in die Produktion zurück, oft bei steigenden Genauigkeitsanforderungen. Außerdem wird vermehrt die 100-Prozent-Prüfung gefordert, das heißt, die vollzählige Prüfung aller Bauteile. Die Messprozesse werden merklich schneller werden, um in einem vorgegebenen Zeitrahmen zu messen. Taktile Messverfahren können die teils sehr kurzen Messzyklen nicht immer einhalten. Aus diesem Grund werden optische Messverfahren gefordert.

Wo liegen Trends in der Längenmesstechnik?

Detlef Ferger, Werth Messtechnik: Wir konnten in den vergangenen Jahren feststellen, dass immer häufiger schlüsselfertige Lösungen gewünscht werden. Darüber hinaus bemerken wir eine steigende Nachfrage in den Bereichen Mikromesstechnik und Röntgentomografie.

Martin Fischer, Carl Zeiss: Neben dem Trend zu immer kürzeren Messzeiten sehen wir eine zunehmende Integrationsdichte von Funktionen auf einzelnen Maschinen. Zukünftig werden verschiedene Merkmale technischer Zeichnungen auf einem Gerät erfasst, also neben Form und Lage werden auch Oberflächeninformationen geliefert. Das bedeutet für Kunden mehr automatisierte Abläufe, weniger Rüstzeiten und letztlich auch weniger Fehler. Zur Erhöhung der Flexibilität und Verkürzung der Messzeiten geht der klare Trend zum Einsatz von Multisensorik, also der Kombination von taktilen und optischen Verfahren, hin. Darüber hinaus steigt auch die Anforderung nach Präzision. Beispielsweise fordern effizientere Motoren immer präziser gefertigte und damit auch genauer gemessene Einzelteile. Dieser Trend ist auch in aufstrebenden Märkten (Rapidly Developing Economies, RDE) zu beobachten.

Dr. Evelin Arnold, Wenzel: Neue Fertigungstechnologien erlauben die Herstellung immer höherer Stückzahlen in kürzester Zeit. Hierdurch bleibt immer weniger Zeit für messtechnische Qualitätskontrollen. Der Trend in Richtung optischer und berührungsloser Messtechnik ist ungebrochen. Im Fokus stehen Lösungen, die sich in bestehende Prozessabläufe integrieren lassen. Auch der Einsatz leichterer und flexiblerer Materialien sowie neuer Werkstoffe lässt die Anforderungen an die Messtechnik steigen. Immer häufiger sind Messmethoden gefragt, die innere Strukturen messen können wie die industrielle Computertomographie.

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