Machine Learning, Internet of Things oder Data Science – in der Industrie 4.0 gibt die Digitalisierung längst den Ton an, so dass in vernetzten Fabriken nicht nur Maschinenbauer und Mechatronikerinnen gebraucht, sondern auch IT-Fachkräfte wie Programmierer oder User-Experience-Entwicklerinnen dringend gesucht werden. Wie die Arbeit in modernen Betrieben aussieht und welche Stationen ein Produkt vom Prototyp bis zur Logistik durchläuft, zeigt der Erlebnis-Lern-Truck DISCOVER INDUSTRY als Baustein des landesweiten Bildungsprogramms COACHING4FUTURE von Montag bis Mittwoch, 11. bis 13. November 2024, vor der Hochschule Mannheim in der Paul-Wittsack-Straße.
Angemeldete Klassen verschiedener Mannheimer Schulen, darunter auch Modellschulen des Projekts MINTcon., erhalten in dem doppelstöckigen Ausstellungsfahrzeug praxisnahe Einblicke in die Vielfalt der MINT-Berufe rund um die Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Initiiert wurde der Tourstopp gemeinsam durch die Hochschule Mannheim, den Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim und das landesweite Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT, in dem sich Vertreterinnen und Vertreter aus Unternehmen und Schulen für die berufliche Orientierung von Jugendlichen engagieren. Bereits 2023 organisierten die Partner an gleicher Stelle eine Veranstaltung mit dem Erlebnis-Lern-Truck expedition d, einem weiteren Angebot des Programms COACHING4FUTURE.
So entstehen Produkte mit digitalen Technologien
Im Inneren der mobilen Mitmachausstellung im DISCOVER INDUSTRY-Truck entdecken die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Coaches Maria Karg und Marcel Michel, wie sie mit einer technischen Ausbildung oder einem ingenieurswissenschaftlichen Studium später einmal selbst an wichtigen Zukunftsaufgaben wie Erneuerbaren Energien, Medizintechnik oder der Mobilität von morgen mitarbeiten können.
Dazu schlüpfen die Jugendlichen bei ihrem Rundgang durch den Truck in die Rolle von Gründerinnen und Gründern, die ein selbst erdachtes Produkt auf den Markt bringen wollen. Welche Schritte dazu nötig sind, erfahren sie ausgerüstet mit Tablets an fünf Arbeitsstationen. Als erstes erstellen sie mithilfe eines 3D-Scanners einen digitalen Prototyp, indem sie Objekte einscannen und so CAD-Daten erhalten, die am Computer weiterbearbeitet werden können. Danach werfen sie mit einem Digitalmikroskop einen genauen Blick auf Werkstücke und Materialien oder drucken mit dem 3D-Drucker Testobjekte aus. Wer das geschafft hat, kann ausprobieren, wie man einen Industrieroboter durch ein Koordinatensystem lotst, bevor eine smarte Abfüllanlage zeigt, wie Maschine und Produkt über RFID-Chips miteinander „sprechen“. Zum Schluss geht es um die Intralogistik, wenn in einem virtuellen Lager ein Motorblock auf die letzten Teile wartet. Mithilfe einer VR-Brille machen sich die Jugendlichen auf die Suche und bauen diese ein.
Mitmachprogramm und Workshops im Truck: Technik selbst ausprobieren
Bei der anschließenden Erkundungstour durch die Ausstellung im Truck können sie weitere Hightech-Anwendungen selbst ausprobieren und etwa mithilfe einer interaktiven, KI-gestützten Anleitung und einer Augmented Reality-Brille einen Computer zusammenbauen.
Bei den unterschiedlichen Workshops im Obergeschoss des DISCOVER INDUSTRY-Trucks erfahren die Mädchen und Jungen wie wichtig kreatives Denken auch in technischen Berufen ist. Mit einer CAD-Software konstruieren sie selbst ein Brettspiel, das mit einem 3D-Drucker ausgedruckt werden kann oder trainieren selbst eine KI-Anwendung. Im Bionik-Workshop lernen sie, wie sich dieses Forschungsfeld bei der Entwicklung neuer Produkte und Anwendungen an Beispielen aus der Natur orientiert. Nach diesem Prinzip bauen die Teilnehmenden mit elastischen Schaumstoffrollen und programmierbaren Mikrokontrollern einen Robotergreifarm, welcher einem Elefantenrüssel ähnelt. Informationen zu Karrierechancen und den Wegen in einen technischen Beruf ergänzen das Programm.