Egal, ob es bei der Umwelt- und Grünpflege ist, der Bauleitplanung, dem Kanal- und Liegenschaftswesen oder dem Steuerwesen – mit GIS-Software werden heute überall auf der Welt raumbezogene Daten digital erfasst, gespeichert, analysiert und präsentiert. Denn in allen Bereichen des kommunalen Verwaltungshandelns geht es letztlich um dieselben Fragestellungen: „Was?“ (Klärung der Aufgabenstellung), „Wo?“ (Raumbezug, Fläche, Kataster) und „Für wen?“ (Einwohner, Bürger, Firmen, Nachbarkommunen u.a.).
In Aschaffenburg sollen die Akten und Dokumente in d.3 über so genannte Akten- bzw. Dokumentarten abgelegt werden. Eine Basisaktenart ist die Flurstücksakte: Da sehr viele Akten in der Kommunalverwaltung über eine geographische Repräsentation verfügen, ist es sinnvoll, eine Aktenstruktur nur für ein zugrunde liegendes Flurstück zu bilden. Anhand der Flurstücksakte können die Mitarbeiter im Landratsamt künftig aus dem GIS heraus eine Recherche über Flurstücknummer und Gemarkung starten.
Die Web basierte GIS-Lösung W3GIS wird in erster Linie zur Darstellung der digitalen Flurkarte und zur Anzeige von Flurstückssachdaten aus dem verknüpften automatisierten Liegenschaftsbuch verwendet. Des Weiteren beinhaltet das GIS abteilungsspezifische Shapefiles – dies ist ein spezielles Format für Geodaten –, welche die Punkt-, Linien- oder Flächenobjekte inklusive der Sachdaten einzelner Objekte beinhalten. In den meisten Fällen liegt für diese weiteren Zeichnungsebenen die DFK (Vektorgrafik) und/oder ein georeferenziertes Luftbild (Rastergrafik) zur besseren Orientierung im Hintergrund.
Laurenz Stecking, Geschäftsführer der codia Software GmbH: „Ziel ist es, aus dem GIS heraus auf Basis der digitalen Flurkarte eine oder mehrere Flurstücksakten im DMS aufzurufen, um schneller auf erfasste Flurstücks- bzw. Bauakten und somit auf vorgangsspezifische Dokumente zugreifen zu können. Ebenso soll es möglich sein, aus dem GIS Dokumente im DMS abzulegen.“
Die Recherche in d.3 findet über einen neu eingerichteten Button im GIS statt, der die Flurstückskennzahlen an die codia-Schnittstelle zwischen d.3 und W3GIS übergibt. Die Schnittstelle bereitet die übergebenen Flurstücksdaten auf und übergibt sie als Suchkriterien an das DMS. Bei erfolgreicher Suche werden die Akten des selektierten Flurstückes dann in der Dokumenten-Software angezeigt.