Einer der größten Schweizer Automobilclubs mit einem komplexen Anforderungskatalog für das künftige Management seines Fuhrparks entschied sich für die Flottensoftware comm.fleet der community4you AG. Warum die Entscheidung auf comm.fleet fiel und welche Wettbewerbsvorteile sich aus dem Einsatz der innovativen Software ergeben, erklärt das nachfolgende Interview:
Fuhrparkmanagement-Software: „Wir decken die gesamte Wertschöpfungskette ab“
Für ein Unternehmen ist es jeweils sehr aufwendig und schwierig, die geeignete Softwarelösung für das Fuhrparkmanagement zu evaluieren und zu implementieren. Besonders dann, wenn es über das reine FPM hinausgeht. Warum sich der TCS für community4you entschieden hat und was die Software auszeichnet, erklären Uwe Bauch, Vorstandsvorsitzender community4you AG, und René Köchli, Leiter Flottenmanagement & Logistik beim TCS, im Interview.
aboutFLEET: Herr Bauch, warum ist die Schweiz für community4you als Markt interessant?
Uwe Bauch: Wir sind Marktführer für Fuhrparkmanagement-Software in Deutschland, deshalb ist der Schweizer Markt für uns sehr attraktiv. Einerseits aufgrund der Grösse des Landes und der Vielfalt der Fuhrpärke, andererseits wegen des hohen Vernetzungsgrads. Da unsere Software in vielen Sprachen verfügbar und um beliebige Sprachen erweiterbar ist, können wir auch die Sprachenvielfalt in der Schweiz abbilden. Wir konnten in kurzer Zeit bereits einige grosse Kunden wie zum Beispiel den TCS akquirieren. Die Marktteilnehmer kennen sich sehr gut, daher wird gute Arbeit goutiert und positiv darüber gesprochen. Davon profitieren wir.
Herr Köchli, was für einen Auswahlprozess gab es bei der Suche nach einer neuen Software für den TCS?
René Köchli: 2013 haben wir eine Ausschreibung mit einem Anforderungskatalog erstellt und diese an potenzielle Lieferanten zugestellt. Die Lieferanten haben wir mittels Recherchen im Internet, Infos aus Fachzeitschriften wie aboutFLEET, Autoflotte, Automobilwoche etc. und über mein persönliches Netzwerk evaluiert. Die an uns zugestellten ausgefüllten Anforderungskataloge haben wir danach nach unseren Prioritäten ausgewertet und gewichtet. Daraufhin haben wir die beiden «interessantesten » Lieferanten dazu eingeladen, ihr Produkt bei uns vor Ort zu präsentieren. Danach haben wir Referenzbesuche gemacht, um einen realen Einblick in die Softwarelösung zu erhalten. Leider gab es zu dieser Zeit keinen Kunden, der alle unsere Anforderungen in einer Praxislösung abbilden konnte.
Warum hat sich der TCS dann für die Software von community4you entschieden?
Köchli: Wir haben uns für community4you entschieden, da die Software-Architektur zu diesem Zeitpunkt die modernste war und deren Aufbau unsere speziellen Anforderungen, welche noch entwickelt werden mussten, umsetzen konnte. Ein weiterer Grund war, dass wir unser Hauptgeschäft, das Fleetmanagement, nicht erklären mussten. Wir haben bei den Präsentationen schnell erkannt, dass das Flottengeschäft ihre Kernkompetenz ist. Eine Schnittstelle zu SAP konnten im Gegensatz zu community4you auch nicht alle Lieferanten gewährleisten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war natürlich auch ein Kriterium, welches für community4you gesprochen hat.
Was zeichnet die Software comm.fleet und comm.mobile aus?
Bauch: Unsere Software ist ein Produkt, das nicht nur für das Flottenmanagement, sondern auch für Leasingprovider und Werkstätten – im Web sowie auf Mobilgeräten orts- und zeitunabhängig – geeignet ist. Unsere Software unterstützt Schadenmanagement, Fahrzeugkonfiguration und -beschaffung sowie Dispositionsmanagement von Fahrzeugen und Personal. Bestandsfahrzeuge und Ersatzteile werden hocheffizient mit dem Werkstatt-, Instandhaltungs-, Reifen- und Lagermanagement verwaltet. Unsere Kunden können mit unserer Software vieles selber machen und die Software an ihre Bedürfnisse anpassen. Zudem haben wir einen technologischen Marktvorsprung von etwa zwei Jahren gegenüber den Mitbewerbern und entwickeln heute schon Dinge, von denen die Fuhrparkverantwortlichen noch gar nicht wissen, dass sie diese in Zukunft brauchen werden. Da gibt es auf dem Markt keinen vergleichbaren Anbieter.
Was sind die Besonderheiten beim TCS?
Köchli: Wir decken die ganze Wertschöpfungskette für 500 Fahrzeuge und 200 nicht motorisierte Objekte ab. Mit unserer Werkstatt in Emmen konstruieren und stellen wir den Innenausbau der 220 Patrouillenfahrzeuge selbst her. Hierfür tauschen wir uns über das Netzwerk der Partnerclubs wie ADAC, ANWB etc. aus. Auch Umbauten am Fahrzeug selbst werden in unserer Werkstatt realisiert, damit die Fahrzeuge für unsere täglichen ausserordentlichen Anforderungen besser gewappnet sind. Vom Einkauf über den Aufbau, die Reparatur und den Unterhalt, Unfallschäden und schlussendlich bis hin zum Remarketing begleiten wir die Flotte direkt mit der Unterstützung der Software. Ein weiterer Punkt sind unsere dezentralen Lager, welche in der ganzen Schweiz verteilt sind. Über das Zentrallager in Emmen beschaffen wir die notwendigen Mittel, damit unsere Patrouille ihren Auftrag erfüllen kann. Dies fängt beim Schraubenzieher an, geht über den Ölbinder und endet bei den Starterbatterien, die wir in einem grossen Volumen verkaufen. Daher muss der logistische Prozess zu 100 Prozent funktionieren, damit uns die Batterien im Pannenfall zur Verfügung stehen und wir diese an unsere Mitglieder verkaufen können.
Stehen dem TCS darüber hinaus mit comm.fleet noch andere Funktionalitäten zur Verfügung, die über ein klassisches Fuhrparkmanagement-System hinausgehen?
Köchli: Wie bereits erwähnt die Warenbewirtschaftung mit den logistischen Prozessen und der zentralen und dezentralen Inventurmöglichkeit. Hier arbeiten wir heute mit Strichcode und Scanning. Dazu kommt die Werkstattplanung, damit wir unsere Werkstattmitarbeiter möglichst effektiv einplanen und die grösseren Reparaturen und den Aufbau der Fahrzeuge in Emmen planen und ausführen können. Da unsere Patrouilleure bei gewissen Standorten auch minimal ausgerüstete Werkstätten auf dem Stützpunkt zur Verfügung haben, müssen sie ihre Arbeitsaufträge dezentral abarbeiten und rapportieren können. Dies hat mit dem klassischen FPM nicht mehr viel zu tun. Das Schadenmanagement an sich gehört wiederum zum klassischen FPM.
Welches sind die Wettbewerbsvorteile von community4you?
Bauch: Das ist in erster Linie unsere Integrationsplattform open-EIS mit den vielfältigen Funktionalitäten, mit der die ganze Wertschöpfungskette bedienbar ist. In der Schweiz gibt es niemanden, der diese Dienstleistung in dieser Breite anbieten kann. Mit open-EIS stehen wir auf Augenhöhe mit Global Playern wie SAP, IBM, Microsoft, Oracle, Google und Apple. Wir gehören damit zu den wenigen Unternehmen weltweit, deren Software auf einer eigenen Technologieplattform basiert.
Ein weiterer Vorteil sind unsere Sprachen. Die Softwaresysteme sind für den internationalen Einsatz prädestiniert. Dank der Mehrsprachigkeit sind sie bereits bei mehr als 180 Kunden in 18 Ländern im Einsatz. Ein neuer Kunde ist aktuell in 87 Ländern präsent, die Softwareeinführung wird in den nächsten zwei Jahren realisiert.
Wie wappnet sich TCS für die anstehenden Herausforderungen sowohl im Bereich Elektromobilität als auch im Bereich selbstfahrendes Auto?
Köchli: Da sprechen sie zwei verschiedene Dinge an. Einerseits wurden unsere Patrouilleure für die elektrische Mobilität bereits geschult, damit wir auch bei den nicht fossil betriebenen Fahrzeugen den Mitgliedern und B2B-Partnern unsere Unterstützung anbieten können. Durch die enge Zusammenarbeit im B2B-Bereich sind wir laufend im Austausch mit den Fahrzeugherstellern oder deren Importeuren. Daher sind wir sehr nahe am Geschehen. Inzwischen gibt es auch ein massgeschneidertes Angebot für E-Bikes. Sie sehen, wir konzentrieren uns nicht nur auf das klassische Automobil.
Des Weiteren laufen bei uns intern Projekte, mit denen wir den Markt und dessen Entwicklung mit den selbstfahrenden Fahrzeugen, Big Data etc. genau beobachten. Es wurden auch schon Projekte mit Hochschulen und anderen Lieferanten in diesem Bereich durchgeführt. Auch hier bleiben wir am Ball.
Bauch: Wir sind die Ersten, die Elektroautos im Fuhrparkmanagement handeln können, und das bereits seit fünf Jahren, ganz gleich ob es sich dabei um Ladezeiten, Betriebsstunden, Verfügbarkeit, Disposition etc. handelt
Für welche Flottengrössen ist die community4you-Software geeignet?
Bauch: Unsere Kunden managen im Durchschnitt 700 bis 800 Autos. Wir haben aber auch Kunden mit 50 bis 100 Autos oder solche mit 45’000 Fahrzeugen.
Welche Schweizer Unternehmen vertrauen neben dem TCS auf die Lösungen von community4you?
Bauch: Dazu gehören die SBB, Schutz & Rettung Zürich, Stadtpolizei Zürich, Hertz Schweiz, CKW und viele weitere Kunden.
Quelle: aboutFLEET 01/2017
Foto: aboutFLEET / Lukas Hasselberg
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