- Kantar Sifo hat im Auftrag des PayTech-Unternehmens Nets / Nexi Group 1.000 Konsumenten zu Zahlungsgewohnheiten befragt
- 57 Prozent der jungen Frauen zahlen bevorzugt mit Karte – bei den jungen Männern sind es nur 39 Prozent
- Grund für Bargeldnutzug: Bei Frauen mehr Kontrolle über Ausgaben – bei Männern die Macht der Gewohnheit
- Einigkeit in der Frage nach einer bargeldlosen Gesellschaft: Jeweils etwa ein Drittel kann sich eine Gesellschaft ohne Bargeld vorstellen
Während junge Männer in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen in Geschäften nur zu 39 Prozent angaben, bevorzugt mit Karte zu bezahlen, waren es bei den Frauen dieser Altersklasse 57 Prozent. Mit zunehmendem Alter verkehrt sich das Verhältnis ins Gegenteil: Bei den über 65-Jährigen bezahlen 53 Prozent der Männer am liebsten mit Karte und nur noch 41 Prozent der Frauen.
„Die Auswertung zeigt, dass klassische Stereotype nicht die Realität abbilden. Wer Produkte oder Dienstleistungen für Männer und Frauen anbietet, sollte die unterschiedlichen Vorlieben und Gewohnheiten beim Bezahlen kennen und möglichst vielfältige Zahlungsmöglichkeiten anbieten“, so Carola Wahl, als CEO der Concardis Group und Chief Regional Officer DACH unter anderem verantwortlich für das Deutschland-Geschäft der Nexi Group.
Kein Bargeld dabei haben müssen vs. Schnelligkeit an der Kasse
Bei der Frage nach den Gründen, warum Kartenzahlung bevorzugt wurde, haben Männer und Frauen ebenfalls unterschiedliche Angaben gemacht. Zwar war im Schnitt beiden Geschlechtern das Argument kein Bargeld mehr dabei haben zu müssen das wichtigste von den neun zur Auswahl stehenden. Während das aber 45 Prozent der Frauen als wichtigsten Grund angegeben haben, waren es lediglich 29 Prozent bei den Männern. Für jüngere Männer war die Schnelligkeit bei der Kartenzahlung ebenfalls ein wichtiger Punkt.
Ebenso unterschiedlich fielen die Gründe dafür aus, warum noch Bargeld genutzt wurde: 55 Prozent der Frauen zwischen 50 und 64 Jahren gaben an, dass sie so eine bessere Kontrolle über die Ausgaben hätten. Bei den Männern dieser Altersgruppe waren es nur 26 Prozent. Bei ihnen spielte die Gewohnheit eine größere Rolle – 28 Prozent gaben an, deshalb mit Bargeld zu bezahlen. Bei den Frauen im gleichen Alter war das für nur 13 Prozent der Grund.
Männer wie Frauen finden: Kontaktlos Bezahlen ist bequem
Einig sind sich beide Geschlechter bei der Frage, wie sehr sie die Bequemlichkeit bei Kontaktlos-Zahlungen finden: 55 Prozent aller befragten Männer und 52 Prozent der Frauen gaben an Zahlungen per Tab and Go zu schätzen oder sehr zu schätzen.
An einem oder mehreren Treueprogrammen nehmen mehr Frauen (75 Prozent) als Männer (65 Prozent) teil. Ein Grund könnte sein, dass die Männer sich ein anderes System wünschen: Für 73 Prozent der Männer wäre es wertvoll oder sehr wertvoll, wenn die Treuepunkte direkt beim Kauf mit der Bezahlkarte oder dem Smartphone registriert würden. Bei den Frauen sagten das 62 Prozent.
„Nicht nur das Bezahlen, sondern auch die Maßnahmen zur Kundenbindung müssen auf die spezifische Zielgruppe ausgerichtet sein“, so Wahl. Apps mit integriertem Payment und Bonussystem können als Loyalty-Programm sowohl für Männer als auch für Frauen die Bindung an das Unternehmen oder die Marke stärken.
Jüngere Männer nutzen eher das Smartphone für die Zahlung
Deutliche Unterschiede waren dagegen rund um das Thema Smartphone-Zahlungen festzustellen: Während in der jüngsten befragten Altersgruppe zwischen 18- und 29-Jahren 54 Prozent der Frauen angab, nicht mit dem Smartphone zu zahlen, waren es nur 29 Prozent bei den männlichen Befragten. Wer bei Letzteren allerdings mit dem Smartphone bezahlte, tat das vor allem via Apple Pay oder Google Pay – 46 Prozent der 18- bis 29-jährigen Männer zahlten mit einem der beiden Zahlungsdienste.
Beide Geschlechter haben gleiche Ansichten bei der Frage, ob unsere Gesellschaft ohne Bargeld auskommen könnte: Ja sagen 34 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen und damit rund ein Drittel aller Befragten.