- Über Dreiviertel der bargeldlosen Transaktionen in Deutschland, Österreich und der Schweiz sind kontaktlos
- Hoher Anteil Kontaktloszahlungen ist im ersten Halbjahr 2021 weiter gestiegen
- Lebensmittelhandel und Bäckereien bei Quoten über 90 Prozent
- Smartphones und Soft-POS-Lösungen machen Magnetstreifen überflüssig
- Vorteile für Verbraucher und Händler
Die Nutzung der Kontaktlosfunktion ist mittlerweile sowohl von den Entwicklungen der Pandemie entkoppelt als auch unabhängig von bestimmten Branchen und damit Zielgruppen. Ob im Schuhladen, in der Drogerie oder im Blumengeschäft – die Kontaktlosquote ist im Juni 2021 im gesamten Einzelhandel verglichen mit dem Vorjahresmonat nochmal um bis zu zehn Prozentpunkte gestiegen. In Österreich bezahlt nahezu jeder beim Lebensmittelhändler (91 Prozent) oder der Bäckerei (95 Prozent) kontaktlos, wenn er mit Karte oder Smartphone bezahlt. In Deutschland und der Schweiz liegen die Werte bei Bäckereien ebenfalls sehr hoch (95 Prozent; 92 Prozent), im Lebensmittelhandel liegt er mit jeweils rund 85 Prozent in beiden Ländern noch etwas niedriger, steigt aber kontinuierlich auch nach einem Jahr Pandemie.
Vorhandener Trend wurde massiv beschleunigt
„Die Corona-Pandemie hat einen vorhandenen Trend in der DACH-Region stark angeschoben. Wir wären mit Sicherheit auch ohne diesen Beschleuniger auf dem hohen Niveau von Kontaktloszahlungen angelangt, aber erst in einigen Jahren“, sagt Robert Hoffmann, CEO von Concardis und Nets Merchant Services. Der Tipping Point sei klar überschritten: „Immer mehr Menschen nutzen Tap-And-Go, immer mehr Händler bieten es an und fordern aktiv dazu auf – es wird zur Normalität. Die Zukunft des Bezahlens im Einzelhandel ist kontaktlos.“
Der Anteil kontaktloser Transaktionen bei bargeldlosen Zahlungen in der DACH-Region werde auch künftig weiter steigen, sagt Hoffmann. „Wer einmal die Tap-And-Go-Funktion genutzt hat, für den ergibt es keinen Sinn mehr, die Karte in das Lesegerät zu stecken, statt es davor zu halten. Es geht insgesamt schneller, meist ohne Eingabe von PIN oder Unterschrift.“ Nicht nur der Komfort und die Geschwindigkeit würden die Anteile immer weiter erhöhen: „Wir werden zunehmend mehr mit Smartphones und Wearables bezahlen. Mit der zunehmenden Digitalisierung, dem Abbau von Vorbehalten und der kundenzentrierten Weiterentwicklung von Prozessen und Lösungen wird das Bezahlen digitaler, smarter und damit automatisch zunehmend kontaktlos“, so Hoffmann. „Neue Soft-POS-Lösungen auf der Händlerseite – also Zahlungsapps auf dem Smartphone oder Tablet, statt Kartenlesegeräte – werden außerdem dazu beitragen, dass sich der Standard beim Bezahlen insgesamt verschiebt: In wenigen Jahren werden Magnetstreifen und EMV-Chip beim bargeldlosen Bezahlen an der Ladenkasse nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz kommen und oft gar nicht mehr möglich sein.“
Verkürzte Wartezeiten und hoher Komfort
Laut Erhebung der Deutschen Bundesbank hat sich insgesamt der Trend zum bargeldlosen Bezahlen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 beschleunigt. So ist der Anteil bargeldloser Zahlungen auf nunmehr 40 Prozent gestiegen. „Das Bezahlen per kontaktloser Karte prägte diese Entwicklung wesentlich und wird immer mehr zur Normalität“, heißt es in der Zusammenfassung zum „Zahlungsverhalten in Deutschland 2020“.
Für Händler wie für Kunden sind die Vorteile durch das veränderte Konsumentenverhalten groß: Das Kassieren geht deutlich schneller, was Wartezeiten verkürzt. Gerade bei Beträgen unter 50 Euro ist meist weder PIN noch Unterschrift nötig. Das macht den Bezahlvorgang sehr einfach und komfortabel für Verkäufer und Kunde. Händler profitieren darüber hinaus beim bargeldlosen Bezahlen noch von automatisierten Reportings, einem Überblick über alle Zahlungsströme auch auf dem Handy sowie Schnittstellen zu nachfolgenden Prozessen wie der Finanzbuchhaltung.