„Das war eine logistische Meisterleistung“, lobt Jörg Hamann, Sprecher der Deutschen Bahn Projekt Stuttgart–Ulm GmbH, den generalstabsmäßigen Ablauf der Baumaßnahme. Denn für den im Rahmen der geplanten Modernisierungen notwendigen Abbruch der Brücke waren inklusive aller Nebenarbeiten gerade einmal 14 Stunden vorgesehen. Ein Zeitfenster, das die beauftragte Firma Fischer Weilheim GmbH aus Weilheim a. d. Teck problemlos unterbot. Für den Rückbau der 64 Meter langen, 6 Meter breiten und 1.500 Tonnen schweren Stahlbetonbrücke „Blaubeurer Weg“ setzte sie 8 Kettenbagger mit einem Arbeitsgewicht von bis zu 50 Tonnen ein. Als Anbaugeräte dienten mehrere bis zu vier Tonnen schwere Zangen, Hämmer und Betonpulverisierer von Atlas Copco. Auch Joachim Schmid, Geschäftsführer des Abbruchunternehmens, ist von der Leistungsfähigkeit der modernen Maschinen überzeugt: „Früher wurde so etwas gesprengt.“ Doch die Bagger und deren Anbaugeräte seien heute so gut, dass solch ein Abbruch schnell erledigt werden könne. „Das ist eine Baustelle, wo wir nicht sagen können, wir kommen dann morgen wieder“, erklärt Schmid die Notwendigkeit zuverlässiger Maschinen und Arbeitsprozesse. Entsprechend Schlag auf Schlag gingen die Arbeiten auf der Baustelle vonstatten: Sofort nach Beginn der Sperrung demontierten Arbeiter die Leitplanken und Mittelbegrenzungen und legten als Schutz der Fahrbahn Vlies und Schotter aus. Danach folgte der Rückbau der Brückengeländer, der massiven Betonteile und des kompletten Überbaus.
Auch wenn der technische Ablauf eines Brückenabrisses immer recht ähnlich ist, so herrscht laut Joachim Schmid dennoch jedes Mal eine besondere Atmosphäre. Denn „jede Brücke ist ein Einzelstück“. So verfügte diese Überführung über der A 8 beispielsweise nicht über eine Mittelstütze. Die Bagger konnten daher nicht wie üblich von oben, sondern nur von der Fahrbahn aus arbeiten. Umso wichtiger, dass die Anbaugeräte einen zielgerichteten Einsatz und eine genaue Dosierung der Leistung ermöglichen.
Doch nicht nur die bewährten Zangen und Hämmer verhalfen zu einem gelungenen Abbruch der Brücke, auch der eingesetzte Hydro-Magnet HM 2000 überzeugte. Als starrer Magnet für Trägergeräte von 15–45 Tonnen eignet er sich bestens für die Heraustrennung von Altmetall aus dem restlichen Abbruchmaterial. Er sorgt für einen höheren Profit durch die optimale Nutzung von Stahlabfällen und für eine schnelle, leistungsstarke Sortierung und effiziente Wiederverwertung. Zudem gilt: Auf aufgeräumten Baustellen treten deutlich weniger Gerätebeschädigungen auf.
Die DB Projektgesellschaft beginnt im Anschluss an den Brückenabriss nun mit dem Bau eines neuen Überführungsbauwerkes über die A 8 mit einer Gesamtlänge von rund 87 Metern und einer Höhe von bis zu 6,40 Meter. Der rund 600.000 Euro teure Ersatzneubau soll im Januar 2017 fertiggestellt sein.