Im Gespräch mit Olga Lysak, Expertin für Künstliche Intelligenz und CEO bei Lemberg Solutions GmbH.
Frau Lysak, inwiefern profitiert das Gesundheitswesen von Data Science?
Unser Gesundheitssystem ist massiv überlastet. KI kann nicht nur helfen, den Verwaltungsaufwand zu minimieren oder Arbeitsabläufe wie bei der Aufnahme zu automatisieren, sondern auch die Arbeitsbelastung der Ärzte verringern. Fehler, die dann aus Überlastung oder Unerfahrenheit entstehen, können vermieden werden. Data Science ermöglicht prädiktive Analysen zur Optimierung von Behandlungsentscheidungen oder kann bei rapiden Verschlechterungen des Gesundheitszustandes helfen, schneller zu intervenieren. Der Einsatz von GenAI, insbesondere Medical Bots, hat bereits stark zugenommen, z. B. als Hilfsmittel für die Dokumentation oder Analyse von klinischen Studien.
Welche Fortschritte erzielt KI?
Integrierte KI-Algorithmen können z. B. die Unterschiede zwischen den Krankheitsverläufen mehrerer Patienten analysieren und individuelle Behandlungspläne erstellen. Sie werden auch für die Fernüberwachung, datengestützte klinische Entscheidungen, zur Unterstützung von Chirurgen oder die Erforschung von Krankheiten und Medikamenten eingesetzt. Die Patienten erhalten eine maßgeschneiderte Versorgung und haben eine bessere Erfahrung mit Gesundheitseinrichtungen.
Gibt es Risiken?
Eine datenbasierte Vorhersage ist immer nur so gut wie die verwendeten Daten. Datensicherheit, Datenqualität und Behandlungsverantwortung dürfen wir auch beim Einsatz von KI-Algorithmen nicht vergessen. KI ist ein nützliches Hilfsmittel, Deutungshoheit und Entscheidung verbleiben immer beim Arzt.