EBV Elektronik ist ein Technologiedistributor für Halbleiter, der B2B-Partner als Bindeglied zwischen Kunden und Herstellern bei der Entwicklung ihrer Produkte unterstützt. Die langjährige Expertise eines breiten Spektrums intelligenter und digitaler Automatisierungstechnologien ermöglicht es Kunden, industrielle Kommunikation wirkungsvoll einzusetzen und ihre digitale Transformationsreise zu verbessern.
Im Gespräch mit Karl Lehnhoff, Director Segment Industrial, Scientific & Medical und Thorsten Eyle, Director LogOn EMEA bei EBV Elektronik:
Herr Lehnhoff, Herr Eyle, welche Potenziale können durch Fabrikautomatisierung mit EBV erschlossen werden?
Karl Lehnhoff (KL): Durch Industrial IoT (Internet of things), also die Vernetzung aller Produktionsinstanzen – Mensch, Maschinen und Werkzeuge – bieten sich zahlreiche Chancen, die in der industriellen Fertigung bisher nicht möglich waren. Beispielsweise kann ich über IoT einen digitalen Zwilling für die Produktionslinie und auch die Produkte anlegen, um logistische Prozesse und Maschinenauslastung zu optimieren. Oder neue Geschäftsmodelle wie z. B. Software als Service (SaaS)-Lösungen erschließen. Werkzeugwechsel können schneller vollzogen werden; die Fertigungslinie kurzfristig auf den aktuellen Bedarf, Lager und Einkauf hin flexibel gesteuert oder ein maßgeschneidertes Singleprodukt zum Preis eines Massenproduktes angeboten werden. Das IoT hilft, sich ändernden Kundenwünschen flexibel zu entsprechen.
Welche Chancen bietet dies in Bezug auf Lieferketten?
Thorsten Eyle (TE): IoT betrifft die gesamte Lieferkette von Zulieferern über Produktionspartner bis zum Kunden. Die Herausforderung besteht darin, die gesamte Wertschöpfungskette aufrechtzuerhalten und dabei Kundenzufriedenheit, Kostenstruktur, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit zu berücksichtigen. Das Ziel ist es, mittels direkter Schnittstellen zwischen unseren Kunden und uns sowie Webportalen und Echtzeiterfassung 100 % Transparenz (End-to-end-Transparency) und Prozessautomatisierung (End-to-End-Tracebility) zu erreichen: Wann kommt die Ware an, wie lang ist die Weiterverarbeitungszeit im Lager, wann kann die Ware beim Kunden sein. Diese Vorteile im Lieferkettenmanagement bringen auch Herausforderungen mit sich, wie die Sicherheit, Skalierbarkeit oder Regulierung der vernetzten Geräte. Mit uns können geeignete Strategien entwickelt werden, um potenzielle Risiken zu minimieren und maximale Vorteile zu erzielen.
Wie beeinflussen kommende Gesetzgebungen aus Brüssel die Fertigung?
KL: In Bezug auf den EU-Green Deal ist Kommunikation bzw. IoT der Schlüssel. IoT-Anwendungen vom Sensor bis zur Cloud helfen Unternehmen, ihren CO2-Ausstoß zu senken, ökologisch und energieeffizient zu wirtschaften. Zudem ist die Fertigung gefordert, sich auf das neue Recht auf Reparatur- und Recyclingfähigkeit, Langlebigkeit und Rohstoffschonung auszurichten. Unser Security Angebot hält auch passende Hardware-Lösungen zum Schutz vor Hackerangriffen in Bezug auf den Cyber Resilience Act der EU bereit. Ein weiterer, wichtiger Punkt für Resilienz.
TE: Wir merken deutlich, dass all diese Regularien unsere Kunden in den verschiedenen Sektoren von Industrie über Automotive bis hin zu Gebäudetechnik und Städtische Infrastruktur stark betreffen. Durch unsere Expertise sind wir in der Lage bei der Produktentwicklung in spezifischen Technologien von High End Processing über Künstliche Intelligenz (KI) bis Energieeffizienz auf Augenhöhe zu beraten. Insbesondere beim Thema Energieeffizienz ist IoT wichtiger Hebel und beim Endverbraucher längst angekommen: schauen wir z. B. auf die digitale Steuerung der eigenen Heizung per App, intelligente Thermostate oder die Fernablese.