Auch hierzulande entwickeln sich auf regionaler Ebene vielfältige Initiativen, um Biotech-Cluster zu etablieren. Eines davon ist der vom Sartorius Konzern in Göttingen initiierte Inkubator Life Science Factory, welcher die Erforschung und Entwicklung innovativer Bio- und Medizin-Technologien mit klarem Anwenderfokus fördert. In einem 3.000 Quadratmeter großen Neubau wird Gründern, Start-ups, Wissenschaftlern und Forschern dafür eine grundlegende Infrastruktur, Zugang zu Laboren und einem Start-up-Netzwerk sowie fundierte Geschäftsexpertise geboten. Neben einem breitgefächerten Mentoring-, Veranstaltungs- und Workshopprogramm erwartet die Nutzer ein ebenso vielseitiges wie variables Raumangebot mit state-of-the-art-Equipment.
Herzstück des Inkubators sind die modernen, vollausgestatteten S1-Labore, in denen in kürzester Zeit losgelegt werden kann. Alle Teams haben in den zugangsgesicherten Laboren ihre eigenen Laborbänke, die in Größe und Ausstattung flexibel und modular auf die jeweiligen Bedürfnisse der Nutzer anpassbar sind und mit dem Start-up mitwachsen, wenn mehr Platz benötigt wird. Zudem gibt es auf den Laborebenen gemeinsam nutzbare Flächen wie Geräteräume für Zentrifugen, Bioreaktoren oder zur Zellkultivierung. Ein Rundum-Service deckt die Reinigung und Spülung der verwendeten Ausstattung ab, bis hin zum Kittelreinigungsdienst. Auch bei Behördengesprächen und der Anmeldung der Projekte werden die Nutzer von der Life Science Factory unterstützt.
Ab Sommer 2024 wird im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem biomedizinischen Spitzenforschungszentrum Helmholtz Munich ein zweiter Standort in München eröffnet. Wie in Göttingen wird auch der neue Standort jungen Gründern Zugang zu Laboren und grundlegender Infrastruktur sowie fundierter Geschäftsexpertise bieten und damit die Translation innovativer Technologien maßgeblich unterstützen.
Gerade für Start-ups, die sich von Finanzierungsrunde zu Finanzierungsrunde hangeln, ist eine auf diese Weise ermöglichte Budgetkontrolle und Personalstrategie von entscheidender Bedeutung. „Wer auf ein Shared-Lab-Konzept setzt, hat im besten Fall eine halbe technische Assistenz- und rund eine Drittel-Wissenschaftler-Stelle für Kerngeschäft-Projekte einsetzbar, anstatt sie für periphere Hilfsarbeiten zu verwenden“, weiß Laborleiterin Dr. Katrin Wallbrecht. Was für eine Start-up-Steilvorlage!