Luftdruck immer am kalten Reifen testen
Bei der Fahrt in den Urlaub ist das Fahrzeug häufig voll beladen, daher lastet wesentlich mehr Gewicht auf den Reifen als normalerweise. Der Luftdruck muss entsprechend angepasst werden, sonst nimmt der Reifen Schaden und es kommt im schlimmsten Fall zu einer Reifenpanne. "Besonders wichtig ist, das Gewicht der Beladung mit einzukalkulieren", erklärt Dr. Andreas Topp, Reifenexperte von Continental. "Den Luftdruck sollte man unmittelbar vor Antritt der Fahrt auf die Auslastung hin einstellen. Nur dann geht man auf Nummer sicher." Der Reifendruck sollte stets bei kalten Reifen geprüft werden, vorne und hinten müssen meist unterschiedliche Drücke eingestellt werden. Die vom Hersteller empfohlenen Werte findet man an der Innenseite des Tankdeckels, am Türholm, im Handschuhfach oder in der Bedienungsanleitung.
Risiko: Geringer Reifendruck und zu wenig Profil
Beim Test im ADAC Fahrsicherheits-Zentrum Hannover simulierten die Instruktoren einen doppelten Spurwechsel, also das Ausweichen eines Hindernisses, mit einem voll beladen Kompaktwagen. Gefahren wurde mit dem empfohlenen Luftdruck für volle Beladung - 2,8 bar - und dem empfohlenen Luftdruck ohne Beladung - 2,3 bar. Bereits ab einer Geschwindigkeit von 65 km/h ließ sich das Fahrzeug mit dem geringeren Druck nicht mehr sicher um das Hindernis steuern. Dabei wurde deutlich, dass man bereits ein unnötiges Risiko eingeht, wenn man vor dem Beginn der Fahrt in den Urlaub vergisst, den Luftdruck der Reifen entsprechend der Vorgaben nach oben anzupassen.
Wichtig ist ebenfalls die Profiltiefe - schließlich drohen auch im Sommerurlaub Schauer und nasse Fahrbahnen. Beim Vergleich von Reifen mit der empfohlenen Mindestprofiltiefe von drei Millimetern und einem abgefahrenen Reifen mit nur noch 1,4 Millimetern zeigten die Tests erschreckende Ergebnisse. Unter Aquaplaning-Bedingungen verlor das Fahrzeug mit den abgefahrenen Reifen bereits ab einer Geschwindigkeit von 60 km/h in der Kurve den Kontakt mit der Fahrbahn und rutschte in den Gegenverkehr. Selbst erfahrenen ADAC-Instruktoren war es nicht mehr möglich, das Fahrzeug in der Spur zu halten.
Das Messen der Profiltiefe ist einfach: Steckt man eine Ein-Euromünze zwischen die Profilblöcke, sollte der gelbe Rand verschwinden - dann ist noch ausreichend Profil vorhanden