Sensoren ermitteln permanent alle wichtigen Fahrzeugdaten
Beschleunigungs- und Drehratensensor sind die zentralen Messfühler, um dem ESC die notwendigen Informationen über den Fahrzeugzustand zur Verfügung zu stellen. Dazu misst das System die Rotationsgeschwindigkeit der Räder, die Quer- und Längsbeschleunigung des Autos und die Gierrate um die Hochachse des Fahrzeugs. Aus diesen Daten errechnet es präzise, wohin das Fahrzeug steuert und der Fahrer lenkt.
Als weltweit erster Hersteller hat Continental diese Inertialsensoren in einem einzigen zentralen Bauteil für Pkw zusammengefasst. Die Herausforderung bei der Integration in einem Bauteil war es, Störfrequenzen sowie das Übersprechen von Signalen vom einen auf den anderen Sensor zu verhindern. Durch den Einsatz der Siliziumsensoren ist es Continental gelungen, eine höhere Robustheit gegen solche Resonanzen und Vibrationen, aber auch gegen hohe Umgebungstemperaturen von 125° Celsius zu erreichen.
Dies bietet jetzt auch für Nutzfahrzeuge große Vorteile. Dabei spielt weniger die geringere Baugröße und damit die Wahl eines geeigneten Einbauorts die entscheidende Rolle. "Viel wichtiger ist die höhere Robustheit gegenüber Vibrationen und hohen Temperaturen. Der Einsatz in Nutzfahrzeugen stellt wesentlich höhere Ansprüche an Umweltbedingungen, die unsere Ingenieure bei der Anpassung der Hardware und Elektronik berücksichtigen müssen", sagt Dr. Ralf Schnupp, Leiter des Segments Inertial Sensors im Geschäftsbereich Sensorik. Die Auswertung der in den Sensoren erfassten Daten und die Steuerung der Bremsanlage erfolgt durch eine an die speziellen Bedürfnisse von Nutzfahrzeugen angepasste Software, die Continental in Zusammenarbeit mit Fahrzeug- und Bremssystemherstellern fahrzeugspezifisch entwickelt.
Der Einsatz des Sensorclusters unterstützt neben der Standard-Anwendung für ESC auch Spurhalte- und Notbremsassistenten, die in den kommenden Jahren auch im Nutzfahrzeugbereich vorgeschrieben sind.
Neben Bussen und Lkw finden Sensorcluster auch Einsatz in verschiedenen Anwendungen für Fahrzeuge abseits der Straße. Im Oktober geht Continental mit dem ersten Produkt bei einem internationalen Hersteller von Baumaschinen in Serie. Auch High-Tech Agrarmaschinen kommen zukünftig ohne diese Technologie nicht mehr aus und zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten für andere Industriebereiche sind denkbar.