"Vor allem die Reifen und Felgen leiden unter der großen Beanspruchung durch die Löcher in der Straßendecke", warnt Björn Bolze, Leiter des Kundendienstes für Reifen bei Continental. "Vor allem bei zu geringem Reifendruck besteht die Gefahr, dass die Seitenwand des Reifens gequetscht und geschädigt wird. Das kann in extremen Fällen durchaus einen Reifenausfall nach sich ziehen. Niedrige Geschwindigkeit reduziert die Gefahr." Auch die Felgen könnten dabei beschädigt werden - gerade bei Leichtmetallrädern kann es teure Folgekosten geben. Daher sollte der Luftdruck häufiger als sonst geprüft werden, um die Reifen zu schützen und schleichenden Druckverlust zu entdecken.
Städte und Gemeinden werden bei ihrer angespannten Haushaltslage nicht sofort nach dem Ende des strengen Winters alle Straßenreparaturen durchführen können - Autofahrer sollten sich daher darauf einstellen, länger mit den Schlaglöchern zu leben. Von extremen Slalomfahrten rät Bolze jedoch ab: "Wer allzu sehr um die Schlaglöcher kurvt, gefährdet möglicherweise Fahrradfahrer oder den Gegenverkehr", warnt er. Auch dichtes Auffahren ist derzeit noch gefährlicher als sonst, da nicht nur gestreuter Splitt, sondern auch lose Asphaltstücke hochgeschleudert werden können. Dies kann in Extremfällen zu Lackschäden oder gar Rissen in der Verglasung führen. Autowerkstätten rechnen schon jetzt mit erhöhtem Reparaturbedarf. "Neben Reifen und Felgen sind es die Federelemente des Wagens, die durch erhöhte Beanspruchung im Mitleidenschaft gezogen werden", weiß Oliver Guhn, Werkstattbesitzer in Hannover. "Wir haben schon deutlich mehr Schäden im Bereich Räder, Federn und Achsen als in den vergangenen Jahren".