Top-Branchen: Maschinenbau, Software und Halbleiter
Beschäftigte im Maschinenbau erhalten 27 Prozent mehr Gehalt als der Durchschnitt der Beschäftigten über alle Branchen hinweg. In den Bereichen Halbleiter (+25 Prozent) und Software (+24,1 Prozent) liegen die Einkommen ebenfalls auf einem hohen Niveau. Die Gehälter in der Biotechnologie und im Bankenwesen stehen mit rund 24 Prozent beziehungsweise 22 Prozent knapp dahinter. „In kapitalstarken Top-Branchen herrscht ein starker Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte, der sich auch auf die Gehälter von Beschäftigten ohne eine spezialisierte Ausbildung auswirkt“, erklärt Tim Böger, Geschäftsführer von Compensation Partner. So erhalten beispielsweise Sekretärinnen und Sekretäre in der Softwareentwicklung ein höheres Einkommen als in anderen Branchen.
Unterdurchschnittliche Bezahlung in Callcentern und Krankenhäusern
Beschäftigte in Callcentern verdienen im Branchenvergleich dagegen 32,7 Prozent weniger Gehalt als der Durchschnitt über alle Bereiche. Auch Unternehmen in der Zeitarbeit (-20 Prozent) und Krankenhäuser (-16 Prozent) zahlen ihren Beschäftigten ein deutlich geringeres Einkommen.
Branchen im Durchschnitt: Textil- und Bekleidungsindustrie
Die Textil- und Bekleidungsindustrie (1,2 Prozent), Forschungsinstitute (1,4 Prozent) sowie die Immobilienbranche (-1,1 Prozent) befinden sich im Mittelfeld der Erhebung. Der Einfluss der einzelnen Bereiche ist im Vergleich zum Durchschnitt über alle Branchen hinweg nur sehr gering.
Der Bildungsabschluss ist entscheidend für die Branche
Um im gleichen Beruf ein höheres Gehalt zu verdienen, empfiehlt sich der Wechsel in eine lukrativere Branche. Beispielsweise beträgt der Gehaltsunterschied zwischen der Maschinenbauindustrie und dem Callcenter fast 60 Prozent. Für viele Arbeitnehmer ist hier ein Wechsel besonders attraktiv. „Während die Einstellungskriterien in den schwächer vergüteten Branchen geringer sind, werden in den Top-Branchen oft hohe Bildungsabschlüsse erwartet. Die Einstellungshürden sind höher“, so Böger abschließend.
Zur Methodik: Die Hamburger Vergütungsanalysten von Compensation Partner untersuchten 127.638 Gehaltsdaten von 17 branchenübergreifenden Berufsgruppen. Dazu gehören unter anderem Personalleiter, Geschäftsführer oder System- und Netzwerkadministrator. Aus den Abweichungen wurde der Branchenindex errechnet. Die Daten stammen aus den vergangenen 12 Monaten. Relevante Faktoren wie Firmengröße oder Berufserfahrung wurden bei der Berechnung ausgeklammert, um einen reinen Branchenwert zu erhalten.