ERP-Systeme sind oft über lange Jahre nahezu unverändert im Einsatz. Das gilt besonders, wenn viel in Anpassungen und Schnittstellen investiert wurde. Ist ein Update eines Tages unvermeidbar, sind die Kosten meist mit denen eines kompletten Systemwechsels vergleichbar. Ein solches Erlebnis hatte kürzlich die auf innovative Lösungen für den Werkzeug- und Formenbau spezialisierte STRACK NORMA GmbH & Co. KG. Lange Zeit arbeitete das Unternehmen mit einer branchenbezogenen Lösung. Angesichts hoher Updatekosten schaute man nun genauer hin und stellte fest, dass es trotz spezieller Branchenanforderungen modernere Alternativen gibt. Da man herausfordernde Updates künftig vermeiden will, sollte die neue Unternehmenssoftware vollständig in der Cloud laufen und jederzeit releasefähig sein.
Wechsel in die Cloud
STRACK NORMA entschied sich für Microsoft Dynamics 365 Business Central. Der Zuschlag für die Implementierung ging an die COSMO CONSULT-Gruppe. Ausschlaggebend war dabei vor allem, dass der Digitalisierungsspezialist in der Lage ist, die teils speziellen Anforderungen des Unternehmens auf einer modernen Cloud-Plattform zu realisieren – und gleichzeitig die Zahl der eingesetzten Lösungen deutlich zu reduzieren. Zudem eröffnet der Wechsel auf die Microsoft-Technologieplattform die Chance, weitere Lösungen aus der Microsoft-Welt mit der Unternehmenssoftware zu vernetzen. Hierzu gehören etwa Microsoft Power Bi oder Apps aus Microsoft 365 beziehungsweise auf Basis von Microsoft Power Platform.
Ausführliche Projektanalysen
Im Vorfeld des Projekts analysierten Consultants von COSMO CONSULT zunächst die Prozesse vor Ort. Zusätzlich half der Digicheck, den aktuellen Digitalisierungsgrad festzustellen und mehr über die Arbeitsweise des diskreten Fertigers zu erfahren. Doch bevor es richtig losging, entschied sich das Projektteam zunächst für ein mehrtägiges Vorprojekt, um alle Anforderungen im Detail zu prüfen. Seit Anfang Oktober befindet sich das ERP-Projekt nun in der Realisierungsphase. In nur zwölf Monaten sollen alle Abschnitte umgesetzt sein.
Alle Anforderungen in einem System
Dabei gilt es, viele der bisher zusätzlich genutzten Anwendungen in Microsoft Dynamics 365 Business Central zu integrieren. So soll beispielsweise ein Produktkonfigurator die bis dato genutzte Individualsoftware ersetzen. Auch Kundenmanagement (CRM) und Produktdatenmanagement (PDM) wandern ins neue ERP-System. Im Bereich der Produktion erfolgt die Betriebsdatenerfassung mit den Rückmeldungen der Produktionsmaschinen künftig ebenfalls direkt im ERP-System. Ein weiteres Highlight ist die Belegerkennung per OCR bei eingehenden Rechnungen. Anbindungen sind unter anderem zum Produktinformationssystem und dem betrieblichen Webshop geplant. In der Logistik wird das Kleinteilelager von einer Speziallösung der Sievers Group gesteuert – ebenfalls direkt aus der neuen Unternehmenssoftware heraus. Noch vor dem go-live zum vierten Quartal 2022 wird STRACK NORMA zum Jahreswechsel mit der Lohnabrechnung auf Microsoft Dynamics 365 Business Central wechseln. Hier setzt das Projektteam auf die Lohnbuchhaltung NAPA3.