Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo sieht in diesem Personalwechsel große Risiken vor dem Hintergrund einer angespannten Liquiditätslage des Landes. Da Argentinien Netto-Kraftstoffimporteur ist, belasten die hohen Kraftstoffpreise trotz strenger Devisenkontrollen die Devisenreserven des Landes. Die Einhaltung des IWF-Programms ist entscheidend, da es bei jeder Überprüfung die notwendige Liquidität bereitstellt. Dennoch zeigt der Abgang von Guzmán und anderen eher orthodoxen Beamten den deutlich wachsenden Einfluss unorthodoxer Fraktionen in der von Vizepräsidentin Christina Fernandez de Kirchner geführten Regierung. Infolgedessen ist nach Einschätzung der Credendo-Länderexperten mit mehr und anhaltender Interventionspolitik, strengeren Devisenkontrollen, umfassenderen Import- und Exportbeschränkungen und höheren Haushaltsausgaben zu rechnen. Infolgedessen dürfte der Zugang zu Devisen weiter eingeschränkt werden, und möglicherweise ist sogar eine Entgleisung des IWF-Programms zu erwarten.
In diesem Gesamtkontext belässt der Kreditversicherer Argentiniens mittel- bis langfristiges politisches Risikorating in der schwächsten Kategorie 7/7. Darüber hinaus ist der Ausblick für das kurzfristige politische Risikorating (6/7) angesichts strenger Währungskontrollen negativ.
Deckungen für Forderungen aus Exporten nach Argentinien bleiben bei Credendo im kurzfristigen Bereich aber weiterhin möglich.