Der auf Exporte in Nicht-OECD-Länder spezialisierte Kreditversicherer Credendo erwartet, dass die nationalen Dialogsitzungen mehrere Wochen andauern, da noch einige Punkte auf der Tagesordnung stehen. Obwohl die Unruhen im Vergleich zum Juli deutlich zurückgegangen sind, üben Protestgruppen weiterhin Druck auf die Regierung aus, was bedeutet, dass es immer noch gelegentlich zu Blockaden und Protesten kommt. Infolgedessen rechnet Credendo in den kommenden Wochen mit weiteren Preisregulierungen. Eine unbeabsichtigte Folge dieser Politik könnten jedoch Produktengpässe sein, wenn Hersteller und Einzelhändler mit Verlusten oder vernachlässigbaren Gewinnmargen konfrontiert sind. Zudem dürften die Bereitschaft der Regierung, Protesten nachzugeben, und die Gefahr von Engpässen in den kommenden Monaten zu neuen Unruhen führen.
Trotz der schwierigen politischen Rahmenbedingungen sieht Credendo das kurzfristige politische Risikorating robust in der guten Kategorie 2 von 7 dank ausreichender Devisenreserven und relativ geringer kurzfristiger Auslandsverschuldung. Das Risiko für das Geschäftsumfeld könnte in den kommenden Monaten herabgestuft werden, wenn die Unruhen das derzeit prognostizierte starke Wirtschaftswachstum von 6,3 % im Jahr 2022 erheblich beeinträchtigen oder die Inflation deutlich ansteigt (die Inflation lag im Juli bei 3,5 %, was im Vergleich zu Panamas zentralamerikanischen Nachbarländern eher niedrig ist). Hinsichtlich des mittel- bis langfristigem politischen Risikorating erwartet der Kreditversicherer, dass es vorerst in der stabilen Kategorie 3 von 7 bleibt. Darüber hinaus sind die öffentlichen Finanzen relativ moderat (die öffentliche Verschuldung wird bis Ende 2022 voraussichtlich bei etwa 59 % des BIP liegen), was Raum für einige Zugeständnisse lässt.