Die wirtschaftliche und finanzielle Lage in Sri Lanka hat sich langsam verbessert, was sich in einer Rupie widerspiegelt, die sich im Durchschnitt der letzten sechs Monate gegenüber dem US-Dollar stabilisiert hat. In einem schwierigen weltwirtschaftlichen Umfeld profitiert das Land von steigenden Touristenankünften und Überweisungen - zwei wichtigen Devisenquellen, die zur Verbesserung der Leistungsbilanz beitragen, die seit dem dritten Quartal 2022 einen Überschuss aufweist. Diese Entwicklungen stützen die Liquidität. Darüber hinaus rechnet Sri Lanka kurzfristig mit neuen Auslandskrediten, zunächst mit einem Darlehen des Internationalen Währungsfonds (IWF). Nachdem im März ein vierjähriges Programm der Erweiterten Fondsfazilität (EFF) genehmigt wurde, haben die Behörden Fortschritte bei der Verringerung der künftigen öffentlichen Schuldenlast erzielt, indem sie im Juli einer Umstrukturierung der Inlandsschulden zustimmten. Dies dürfte den Weg zu neuen IWF-Mitteln ebnen, gefolgt von zusätzlicher multilateraler Finanzhilfe.
Infolgedessen dürften sich die Devisenreserven weiter erhöhen und könnten auch in den kommenden Monaten den Einfuhrbedarf von mehr als sechs Wochen decken. Vor diesem Hintergrund hat sich Credendo zur verbesserten Einstufung des kurzfristigen politischen Risikos des Landes auf 6/7 entschlossen.
Der IWF hat vor kurzem beschlossen, seine nächste Kreditauszahlung zu verschieben, da er die Reformen Colombos zur Erhöhung der Steuereinnahmen für unzureichend hält. In den kommenden Monaten werden die laufenden, aber langsamen und schwierigen Verhandlungen mit privaten und offiziellen Gläubigern über die Umstrukturierung der Auslandsschulden aufmerksam verfolgt werden. Eine Einigung könnte dazu beitragen, den künftigen Liquiditätsdruck zu mindern.